Mühlenspiegel 27

20 20 JAHRE SPORT IN SCHILDOW SENIOREN Z u Beginn des Jahres 1998 erschien im „Bürgerschild“ ein Aufruf, der alle Seniorinnen und Senioren, „auch die bisher schon aktiven“, in den Kastanienhof einlud. Die für den 29. Januar anberaumte Zusammenkunft war von Hilde Haese, Bürgermeister Hubert Wolf und Pfarrer Martin Ziegler unterzeichnet und hatte das Ziel, die Seniorenarbeit in unseren Gemeinden anzu- kurbeln und zu koordinieren. Martin Ziegler und Hubert Wolf setzten auf Tempo und so wurde bereits am 19. März der Seniorenbeirat der Gemeinde Amt Schildow gegründet. Für Hilde Heese, die nach der Wen- de zuerst im Sozialverein und danach bis zur Berentung im Arbeiter-Samariterbund tätig war, stand fest, dass sie sich in Zukunft auch ehrenamtlich für die Senioren einsetzen würde. Sie nahm an Kursen für die Anleitung von Senioren- tänzern teil, gründete noch im April 1998 eine Gruppe „Tanzen im Sitzen“, die schon bald mehr als 30 ständige Mitglieder verzeichnete. Zehn Teilnehmerinnen dieser Stammgruppe – die Älteste zählt jetzt 96 Jahre – sind noch heute dabei. Man trifft sich immer am ersten, zweiten und vierten Mittwoch des Monats um 14.30 Uhr. Die Treffpunkte wechselten mehrfach, seit längerem finden die Zusam- menkünfte der Sitztanzgruppe im Bürgersaal statt – des Fahr- stuhls wegen. Wie jede Art von Gym- nastik folgt auch der Sitztanz medizinischen Erfordernissen. Es gilt, die Beweglichkeit der Glieder und Gelenke zu erhal- ten, und durch das Einprägen der Bewegungsabläufe von einzelnen Übungen auch die Merk- und Denkleistung zu fördern. Mit musikalischer Untermalung per Schlager, Volkslied, Gassenhauer, „Tritschtratsch-Polka“ und „Donauwellen-Walzer“ werden die Tücher im Rhyth- mus zu Achten und Kreisen geschwenkt. Mit Schritten, Arm- und Handbewegungen beschwören sie Sonne, Mond und Regen, imitieren Boots- fahrten und aktivieren beim fröhlichen Mitsingen auch noch die Stimmbänder. Das anschließende Kaffee- trinken, oft angereichert durch Lesungen und kleine Vorträge kultureller oder allgemeiner Art, das gemeinsame Volks- lieder-Singen, Faschings- und Weihnachtsfeiern fördern den Zusammenhalt. Dies wirkte so in den Anfangsjahren auch beispielgebend auf die da- mals noch nicht zu unserem Gemeindeverband gehörenden Schönfließer Senioren. Ziegler war es darum ge- gangen, die Gemeinsamkeiten auf vielen Ebenen zu fördern. Anfangs noch mit ihm zusam- men, organisierte Hilde Haese jahrelang auch eine Vielzahl von Tagestouren per Kutsche, Kremser und Autobus. Man fuhr zu Brandenburger Ther- Hilde Haese: Verdient um die Seniorenarbeit – aber wie geht es weiter? Donauwellen im Bürgersaal Der erste Ausflug 1998 zum Schloß Dammsmühle, Foto Privatarchiv Die gute Seele: Hilde Haese

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