Mühlenspiegel 35

Liebe Nachbarinnen und Nachbarn, vieles im Leben ist unbezahlbar, allem voran das Leben selbst. Gerade jetzt, wenn die Tage kürzer werden, beginnen die Gedanken zu krei- sen. Wir reflektieren das, was wir in diesem Jahr erlebt haben: Freude und Glück ebenso wie Trauer und Schmerz, Lachen und Weinen ... Da sind die Kinder aus der Käthe-Kollwitz-Grundschule, die nach den Monaten im Homeschooling und den Sommerferien endlich wieder zur Schule durften und die dann dank des Pädagogenteams vor Ort das Glück hatten, ein Konzert der jungen Philharmoniker erleben zu dürfen (S. 34). Oder die Kinder in der Kita „Schneckenhaus“ in Zühls- dorf: Seit 25 Jahren steht hier das Wohl der Kleinsten im Vordergrund. Und trotz Corona schafft es die Kita, „ihre“ Kinder kreativ und spiele- risch auf das Leben vorzubereiten (S. 10). Dass es nicht allen gut geht, darauf will Wolfgang Kaliga am 27. No- vember hinweisen, wenn er seine vier Meter hohe Kerze vor der Kirche in Schildow entzündet, um damit auf den Hunger in der Welt auf- merksam zu machen – und nebenbei bricht er wahrscheinlich auch noch den Rekord für die größte Kerze Deutschlands (S. 38). Aber nicht nur diese Kerze ist einzigartig, nein, auch das unermüd- liche Engagement der vielen freiwilligen Ehrenamtler hier in unse- rer Gemeinde. Da sind die Vereine, die trotz der Einschränkungen versuchen, ihr Vereinsleben am Laufen zu halten (S. 57). Ebenso wie die vielen Freiwilligen in der historischen Mönchmühle, wo Altes zu neuem Glanz herausgeputzt wird (S. 55). Dass Altes seinen Charme hat, das weiß auch der „Herr der Dinge“ aus Schildow. Seit Jahren verkauft Martin Wolter Antikes, in der Vorweih- nachtszeit sogar bei einem heißen Glühwein (S. 14). Wenn ich persönlich etwas in diesem zweiten Jahr mit Corona gelernt habe, dann auch für kleine Dinge dankbar zu sein – und für die neu gelebte Nächstenliebe, sei es zwischen Nachbarn (S. 63) oder auf einer Reise in fremde Länder, wo unsere Kollegin Jeannine Freiherr Land und Leute hautnah kennenlernen durfte (S. 22). Natürlich erinnern wir uns auch an die Menschen, die in diesem Jahr von uns gegangen sind, an deren letzten Weg, den sie hoffentlich nicht alleine gehen mussten – sei es, weil ihre Familien und Freunde bei ihnen waren oder weil sich die Palliativschwestern Tanja und Mela- nie hingebungsvoll um sie kümmerten (S. 18). Es war ein wechselhaftes Jahr, dieses 2021, im Privaten, Gesellschaftli- chen – nicht zu vergessen im Politischen: Bundestagswahl, Landrats- wahl. Ein neuer Bundestag, in dem auch eine Kandidatin aus Oberha- vel sitzt. Ariane Fäscher wird sich in den nächsten vier Jahren auch für unsere Gemeinde einsetzen. Wir haben nachgefragt (S. 28). Sich füreinander einsetzen, gelebte Nachbarschaft und Nächstenliebe ... mehr „Wir“, das wünsche ich mir für 2022. Und Sie? Was haben Sie erlebt? Was wünschen Sie sich für 2022? Schreiben Sie es mir, ich bin gespannt! Passen Sie auf sich auf und bleiben Sie gesund. Ihre Sandra Freund freund@muehlenbecker-land.de Editorial Editorial / 3 Anzeige

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