Mühlenspiegel 37

38 / Klanglandschaften | Festival Neue Musik und Natur In Janoschs Märchen „Josa und die Zauberfiedel“ zieht der kleine Junge in die Welt hinaus und verbessert sie durch seine Musik. Die „Klanglandschaften“ greifen diesen Optimismus auf. Musik kann – wie überhaupt alle Künste – den Menschen andere, bessere Perspektiven auf die Welt zeigen, anders als das, was wir zu kennen glauben. Die 3. „Klanglandschaften“ fokussieren das mit dem Thema „Gefährdungszonen Wald und Wiese“. Nur die Musik unter den Künsten aber vermag als klingende, sich durch Schall ausbreitende Kunst Dialoge mit der Natur in Echtzeit zu stiften – ob mit den Vögeln, mit demWind, mit dem Rauschen des Waldes oder mit dem Zirpen von Grillen und Zikaden auf einer Wiese. Das nutzen die „Klanglandschaften“. Unser Konzertsaal sind verschiedene Landschaftsbühnen: imWald, am See, Lichtungen, eine Wiese, eine Dorflandschaft, ein Landschaftspark, ein Historischer Kornspeicher und eine Kirche. Und gegenüber den 1. und 2. „Mühlenbecker Klanglandschaften“ 2019 und 2021 ist es endlich möglich geworden, die ehemaligen Rieselfelder von Hobrechtsfelde einzubeziehen. Denn diese bieten als renaturierte Naturlandschaft in einzigartiger Weise die Gelegenheit, die Folgen menschlichen Eingreifens in die Natur vor Augen und vor Ohren zu führen. Das durchkomponierte Programm von früh um 03.00 Uhr bis nachts zum Sonnenuntergang um den Historischen Kornspeicher herum ist darauf abgestimmt. Wir werden mit unserem Programm den Klimawandel und seine negativen Folgen nicht stoppen. Aber wir können unser Publikum auf die Schönheiten – und die Gefährdungen – der uns umgebenden Landschaft und Natur aufmerksam machen, Emotionen und Empathie stiften, wo Nachrichten, Informationen, Wissen versagen. Ein vielseitiges Programm bietet für beinahe jeden Geschmack etwas – hier einen Überblick, das detaillierte Programm finden Sie auf: www.klanglandschaften.eu 24. Juni, ab 18.00 Uhr, Summter See: Peter Köszeghys konzertante Klangaktion „Totes Holz“ imWald und mit demWald – wieviel Leben steckt in dem, was totgesagt ist? Sie mündet 19 Uhr in ein Konzert des Kammerorchesters der Leo KestenbergMusikschule Schöneberg mit dem Titel „Madrigal für eine Grille mit Saitenspiel“ mit Kompositionen von Olga Rayeva, Michael Parssons und Konstantia Gourtzi auf der Wiese des Nordufers – mit anschließendem Picknick. 25. Juni, 13.00 Uhr, Mühlenbeck: Die DorfLandschaftsKomposition „klang.wandel“ für 70 Bläser von Ralf Hoyer am Samstagmittag auf dem Grünstreifen um die Dorfkirche herum setzt den drohenden Baumfällungen entlang der Hauptstraße einen ganz anderen Erfahrungsraum des Wandels entgegen. Zum dritten Mal ist es soweit – das Mühlenbecker Land wird wieder zum Konzertsaal für die Klanglandschaften. In diesem Jahr steht das Festival unter dem Motto: Gefährdungszonen Wald und Wiese 3. Klanglandschaften: Mühlenbeck | Hobrechtsfelde 2022 24. bis 26. Juni

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