Mühlenspiegel 37

56 / Nachrichten aus der Wirtschaft Baustart für die PV-Anlage Das Berufsförderungswerk Mühlenbeck errichtet eine PhotovoltaikAnlage zur Eigenstromversorgung. Bürgermeister Filippo Smaldino und Bauamtsleiter Hanns Labitzky gratulierten am 30. März bei einer kleinen Feierstunde zum Baustart. „Das Berufsförderungswerk ist für uns schon etwas Besonderes!“, betonte der Bürgermeister. Nicht nur, dass immer wieder dort ausgebildete Personen anschließend in die Verwaltung übernommen werden – Mit seinen rund 140 Mitarbeitern am Standort Mühlenbeck ist das BFW auch einer der größten Arbeitgeber im Mühlenbecker Land und aufgrund seiner Lage für die weitere Entwicklung der Gemeinde von großer Bedeutung: „Mühlenbeck hat noch viel Entwicklungspotenzial. Besonders hier, rund um den zukünftigen Haltepunkt der reaktivierten Heidekrautbahn, haben wir gemeinsam mit dem Berufsförderungswerk noch einiges vor!“, so Smaldino. BFW ist der größten Stromverbraucher Das Berufsförderungswerk ist mit Sicherheit einer der größten Stromverbraucher im Mühlenbecker Land: Allein die große Küche, die Unterrichtsräume und das Wohnheim ziehen ordentlich. Das Therapie-Schwimmbad wird zwar über ein Blockkraftwerk beheizt, aber auch das benötigt Strom. Mit der neuen rund 2.000 Quadratmeter großen Freiflächenanlage auf der Wiese neben den Parkplätzen will das BFW nun zukünftig bis zu 80 Prozent des Eigenstrombedarfs der Einrichtung decken. Die 1.110 Module produzieren rund 421 kWp Leistung. Ein Speicher mit vier Batteriesystemen und einer Speicherleistung von 537 kWh überbrückt Dürrephasen. In Hochzeiten soll der Überschuss ins öffentliche Netz eingespeist werden. „Diese Anlage ist sowohl ökonomisch als auch ökologisch sinnvoll!“, ist Thomas Kastner, Sprecher der BFW-Geschäftsführung, überzeugt. Sie werde sich wirtschaftlich rentieren und führe zugleich zu einer hohen CO2-Einsparung: 141.302 kg des klimaschädlichen Gases jährlich – das entspricht dem Ausstoß eines Mittelklasse-PKW auf einer Strecke von 743.696 Kilometern oder 36 Flügen von München nach New York! Schnelle Planung und gute Zusammenarbeit Die Planung der Anlage läuft seit Herbst 2020. Schnell stand fest, dass die Dächer aufgrund der Ausrichtung und Traglast für eine PV-Anlage ungeeignet sind. Mit der Freiflächenanlage wurde jedoch kurzfristig ein neuer Bebauungsplan nötig. Hier stand das Bauamt der Gemeinde Mühlenbecker Land dem BFW hilfreich zur Seite. „Das war eine TopZusammenarbeit mit der Gemeinde, aber auch mit dem Landkreis!“, bestätigte BFW-Abteilungsleiter Christian Tilker. Sie hätten gemeinsam „schon einige dicke Bretter gebohrt“, bevor der erste Spatenstich möglich war. „Es war vor allem eine gute Zusammenarbeit, weil alle Seiten immer auch zu Kompromissen bereit waren – wir haben gemeinsam an einem Strang gezogen“, lobte Bauamtsleiter Hanns Labitzky. Tatsächlich hat das gesamte Bauplanverfahren gerade mal ein halbes Jahr gedauert. Von den 1,1 Millionen Euro der Gesamtkosten werden rund 60 Prozent durch das EFRE-Förderprogramm RENplus für Energie- & CO2-Einsparungen getragen. Im Juni soll die Anlage mit einem Fest offiziell in Betrieb genommen werden. Später möchte das BFW – wie von der benachbarten Buchhorster Anlage bekannt – auch hier unter den PV-Modulen Schafe weiden lassen. Mehr Infos: www.bfw-berlin-brandenburg.de 30 Jahre umweltfreundliche Abwasserentsorgung Der Zweckverband „Fließtal“ feiert in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag. In 30 Jahren hat sich einiges in Sachen Abwasserentsorgung getan. Ein kleiner Abriss der Geschichte... Als der Zweckverband „Fließtal“ 1992 gegründet wurde, war die Abwasserentsorgung im Verbandsgebiet nicht gelöst. Gänzlich ohne Kanalnetz begann der Verband seine Arbeit. Vom Plumpsklo zum Abwassersystem Vor rund 30 Jahren wurde das Schmutzwasser im heutigen Mühlenbecker Land im besten Fall per Sicker- und Sammelgruben entsorgt. Zeitweise standen – durch kapazitätsbedingt seltene Entsorgungen der Gruben – in einzelnen Haushalten mit Bad im Keller die Fäkalien in der Badewanne. Nach und nach wurde ein modernes Kanalisationssystem gebaut und die Haushalte angeschlossen. 2022 sind bereits 99% des Verbandsgebiets an die zentrale Kanalisation angeschlossen. Jährlich fließen mittlerweile knapp 1,5 Millionen Kubikmeter Schmutzwasser durch die Leitungen vom Zweckverband „Fließtal“. Abflusslose Sammelgruben gibt es heute nur noch wenige, hauptsächlich in Kleingartenanlagen. Eine wichtige Errungenschaft, wenn man bedenkt, dass ein durchschnittlicher Mensch in der westlichen Welt 2.500 Mal pro Jahr eine Toilette benutzt. Trotz anfänglicher Skepsis der Anwohner*innen, da der Anschluss an eine zentrale Kanalisation auch mit Kosten für die Haushalte verbunden war, kann der Zweckverband zu seinem Jubiläum auf eine erfolgreiche Geschichte zurückblicken. Vom so genannten Herzchenhäuschen hin zu fast 230 Kilometer Leitungen und Kanälen sowie insgesamt 305 kleineren und größeren Pumpwerken. (Text: os) Mehr Infos zur Schmutzwasserentsorgung sind auf www.zv-fliesstal.de zu finden. Anzeige Ein Arbeitsplatz an Deinem Wohnort Gesellschaft für energieeffizientes Planen und Bauen mbH Spinolastr. 28b, 13125 Berlin Tel.: +49 30 27894224 bewerbung@retis-berlin.de Wir sind ein inhabergeführtes Architektur- und Ingenieurbüro und seit 30 Jahren im Norden Berlins ansässig. Im Team von 34 Mitarbeiter*innen arbeiten wir in allen Leistungsphasen der HOAI. Für unser Bauvorhaben der Modernisierung und Dachaufstockung von Wohngebäuden landeseigener Gesellschaften in Berlin-Weißensee suchen wir für eine langfristige Zusammenarbeit zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen Architekten oder Bauingenieur (w/m/d) Festanstellung, Vollzeit vorrangig als Objektüberwacher für die LPH 6-8 HOAI. Bei Interesse freuen wir uns über eine Kontaktaufnahme. Ansprechpartnerin: Carola Braatz RETIS

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