Ausgabe Sommer / Herbst 2025 #48 Danke, liebe Kameradinnen und Kameraden von der Freiwilligen Feuerwehr SPORTLER AN DER SPITZE Die Sportlerinnen und Sportler unserer Sportvereine räumen auch über unsere Gemeindegrenzen so mancherlei Preise ab. Wir wissen wo! Kostenlos für Bürger und Gäste der Gemeinde Mühlenbecker Land | An alle Haushalte Bürgermagazin der Gemeinde Mühlenbecker Land 650. Geburtstag am 13. September rund um den Dorfplatz (zwischen Kirche und Grundschule) Mühlenbeck feiert JUBILÄEN ... und viele andere Gründe, warum wir Anlass zum Feiern haben. Wo schon gefeiert wurde und was noch geplant ist, erfahren Sie bei uns Unsere Helden des Alltags Egal ob Brand, Orkan oder Dorffest, – sie sind immer vor Ort!
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Liebe Nachbarinnen und Nachbarn, der Sommer neigt sich dem Ende zu. Würde man mich fragen, was das für ein Sommer war, so wüsste ich nicht recht, was ich antworten sollte … Es gab heiße Tage, stürmische Tage, regnerische Tage und kalte Tage – im Großen und Ganzen ein Mix von allem. Wie sich das wohl auf unsere Natur ausgewirkt haben mag? Auf dem Gemüsehof in Mühlenbeck scheint das Gemüse vomWetter profitiert zu haben. Selten sah ich so ein üppiges Grün. (Lesen Sie alles dazu ab S. 24.) Allerdings haben die stürmischen Tage haben mancherlei Unwesen getrieben – so sehr, dass unsere Feuerwehrleute kaum eine ruhige Minute hatten und im Dauereinsatz ausrücken mussten. Bis heute gibt es in der Gemeinde Gebiete, die zum Schutz abgesperrt bleiben müssen. Und dann waren da die heißen Tage. Sie waren nicht nur wegen der Waldbrandstufe 5 gefährlich. Vor allem der Brand in der Kita „Spatzenhaus“ forderte unseren Kameradinnen und Kameraden von der Feuerwehr alles ab. Löschen bei über 30 Grad – das vergessen die Beteiligten sicher so bald nicht. (Ab S. 10.) Ebenso wichtig wie unvergessen war sicher auch die Katastrophenschutzübung bei uns im Mühlenbecker Land. Neben unseren Einsatzkräften kamen auch viele weitere aus dem Umland hinzu, um für den Ernstfall zu üben. (Alles dazu ab S. 6.). Aber es gab auch schöne Momente, an die wir uns gern erinnern. So zum Beispiel das diesjährige Mühlenfest (S. 54), das Heidefest in Zühlsdorf (S. 28), die Klanglandschaften (S. 22) und natürlich das große 650-Jahre- Jubiläumsfest in Schildow (S. 34). Apropos 650 Jahre: Auch Mühlenbeck feiert sein 650-jähriges Bestehen. Alles dazu finden Sie zum Herausnehmen auf den Mittelseiten (S. 36–37). Neben einem Umzug durch Mühlenbeck erwartet Sie am 13. September natürlich ein buntes Programm. Farbenfroh geht es auch in unseren Gärten zu. Wie wir diese und unsere Pflanzen zukünftig auf Trockenheit vorbereiten können, erfahren Sie ab S. 16. Gut motiviert starten hoffentlich dieser Tage auch wieder die Schülerinnen und Schüler ins neue Schuljahr 2025/2026. Was vor den Ferien in den Schulen noch alles passiert ist, lesen Sie ab S. 41. Auch für unsere beiden Spitzensportler auf dem Board beginnt nun wieder der Schulalltag. Voller Stolz können sie auf ihre sportlichen Erfolge bei den Deutschen Finals zurückblicken (S. 20). Sie sehen: Es erwartet Sie wieder ein bunter Strauß an Themen! Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen. Sandra Freund freund@muehlenbecker-land.de Editorial Editorial / 3 Anzeige Alles für den Herbst und noch viel mehr finden Sie HIER! www.werkmarkt-glienicke.de
22 06 Inhaltsverzeichnis Titelbild Die Kameradinnen & Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr – Unsere Helden des Alltags! Foto: Fotogruppe SichtWeisen 10 Anzeige MARIOBACZINSKI ZAHNARZTPRAXIS MÜHLENBECK Unsere barrierefreie Zahnarztpraxis befindet sich direkt hinter der Kirche in Mühlenbeck. Hier erwartet Sie ein freundliches Team, das sich um Ihre Zahngesundheit kümmert. Unser Service für Sie • Recall-Service • Barrierefreie Angebote • Zahnpflege-Tipps • Hausbesuche Anschrift Hauptstr. 15, 16567 Mühlenbeck Tel.: 033056 / 419 - 698 Fax: 033056 / 419 - 713 E-Mail: info@zahnarztpraxis-baczinski.de www.zahnarztpraxis-baczinski.de Unsere Sprechzeiten Mo 8.00 – 18.00 Di 8.00 – 20.00 Mi 8.00 – 20.00 Do 8.00 – 18.00 Fr 8.00 – 14.00 und nachVereinbarung Unsere Leistungen • Wurzelbehandlung • Zahnersatz • Keramik-Restaurationen mit CEREC • Angstpatienten-Behandlung • Behandlung unter Vollnarkose • Kinderbehandlung • Kiefergelenktherapie • Parodontologie • Prophylaxe / Professionelle Zahnreinigung • Ästhetische Zahnheilkunde • Bleaching / Zahnaufhellung Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Unsere barrierefreie Zahnarztpraxis befindet sich direkt hinter der Kirchein Mühlenbeck. Hier erwartet Sie ein freundliches Team, das sich um Ihre Zahng sundheit kümmert. Unsere Leistungen Wurzelbehandlung • Zahnersatz • Keramik-Restauration mit CEREC • Angstpatienten-Behandlung • Behandlung unter Vollnarkose • Kinderbehandlung • Kiefergelenktherapie Parodontologie • Prophylaxe / Professionelle Zahnreinigung • Ästhetische Zahnheilkunde • Bleaching / Zahnaufhellung Unser Service für Sie • Recall Service • Barrierefreie Angebote • Zahnpflege-Tipps • Hausbesuche Anschrift Hauptstr. 15, 16567 Mühlenbeck Tel. 033056/ 419 - 698 Fax: 03056/ 419 - 713 E-Mail: info@zahnarztpraxis-baczinski.de www.zahnarztpraxis-baczinski.de MARIOBACZINSKI ZAHNARZTPRAXIS MÜHLENBECK Unsere barrierefrei Zahnarztpraxis befindet sich direkt hinter der Kirche in Mühlenbeck. Hier erwartet Sie ein freundliches Team, das sich um Ihre Zahngesundheit kümmert. Unser Service für Sie Recall-S rvice B rrierefrei Angebote Z hnpflege-Tipps • Hausbesuche Anschrift Hauptstr. 15, 16567 Mühlenbeck Tel.: 033056 / 419 - 698 Fax: 033056 / 419 - 713 E-Mail: info@zahnarztpraxis-baczinski.de www.zahnarztpraxis-baczinski.de Unsere Sprechzeiten Mo 8.00 – 18.00 Di 8.00 – 20.00 Mi 8.00 – 20.00 Do 8.00 – 18.00 Fr 8.00 – 14.00 und nachVereinbarung Unsere Leistungen Wurzelbehandl ng Zahnersatz • K r mik-Resta rati nen mit CEREC A gstpatienten-Behandlung Behandlung unter Vollnarkose • Kinderbehandlung Kiefergelenktherapie Parodontologie rophylaxe / Professionelle Zahnreinigung Ästhetische Zahnheilkund • Bleaching / Zahnaufhellung 8.00 – 18.00 8.00 – 14.00 14.00 – 20.00 8.00 – 18.00 8.00 – 14.00 Unsere Sprechzeiten und nach Vereinbarung Mo Di Mi Do Fr Wir freuen uns auf Ihren Besuch! 03 Editorial Grußwort der Redaktions- leiterin Sandra Freund 06 Schutzübung im Mühlenbecker Land Katastrophenschutzeinsatzkräfte proben für den Ernstfall 10 Brand in der Kita „Spatzenhaus“ Was war passiert, wer hat geholfen und wie hoch ist der Schaden 13 Stürme verwüsten die Gemeinde Die Feuerwehr war im Dauereinsatz – Manche Orte sind immer noch gesperrt 14 Die heilende Kraft der Pferde Wie Pferde Hoffnung und Trost spenden können 16 Summender Garten Mit der Natur gärtnern und so der Trockenheit trotzen 20 Mit dem Board an die deutsche Spitze Zwei Jugendliche aus der Gemeinde gehören zur Spitze 222 6. Klanglandschaften Ein Rückblick auf das Musikfestival 2025 13
#JetztSindWirDran Die Jugendbefragung im Mühlenbecker Land #JugendSpricht Hier gehts zur Umfrage: www.muehlenbeckerland.de/Jugendbefragung e Inhaltsverzeichnis / 5 41 24 54 36 Anzeige 28. & 29. Sept. 2. Oldtimertreffen in Mühlenbeck 24 Regional und saisonal Willkommen beim Gemüsehof Mühlenbeck 262 Neu im Revier Wir trafen die neue Revierförsterin Ina Walter 28 Heidefest 2025 Ein Rückblick in Bildern 36 650 Jahre Mühlenbeck Wo findet was statt, worauf können wir uns freuen? 38 Der Mix macht´s Egal ob Plauderspaziergang, Digitalpaten oder Rollender Treff – alle Termine und was Sie dazu wissen sollten 41 Jugendbefragung Jetzt geht es um die Jugend in der Gemeinde – Wie stellen sie sich ihre Zukunft vor, wovor haben sie Angst? 46 Nachrichten aus dem Rathaus Politik und Verwaltung Infos aus unserer Gemeinde 52 NEU: Nachrichten aus der Gemeinde Alle Termine, Neuigkeiten und Informationen aus dem Vereinsleben, der Kultur und dem Ehrenamt 70 Vorschau Die Ausgabe 49 erscheint im November 2025 52
6 / Feuerwehr – Katastrophenschutzübung in Mühlenbeck Das Szenario: Auf den Gleisen bei Mühlenbeck entgleist aus ungeklärten Gründen eine Regionalbahn. Der Zug stürzt ins Gleisbett. Wie viele Menschen an Bord sind, ist zu diesem Zeitpunkt nicht klar. Klar ist nur: Es gibt Schwerverletzte. Kurz nachdem gegen 9 Uhr die ersten Notrufe abgesetzt und die Einsatzkräfte alarmiert wurden, passiert ein zweiter Unfall. Unabhängig von dem Zugunglück tritt im Lager einer Logistikfirma in Mühlenbeck Bromwasserstoffsäure aus. Das ist ein stark korrosiver Gefahrstoff, der selbst Edelstahl in kürzester Zeit rosten lässt. Die Einsatzkräfte und insbesondere die Einsatzleitung sind also doppelt gefordert. Beendet wurde der simulierte Einsatz samt Abbau und Aufräumarbeiten gegen 16 Uhr. „Solche Unglücksfälle treten in der Realität glücklicherweise nur selten auf. Umso wichtiger ist es, dass die Einsatzkräfte des Katastrophenschutzes in Oberhavel auf solche Szenarien möglichst realitätsnah vorbereitet werden“, sagt Landrat Alexander Tönnies. Ziel der Einsatzkräfte ist, vor Ort eine zweckmäßige Führung und Taktik zu entwickeln, um sehr viele Verletzte gleichzeitig zu retten und zu versorgen, während zur selben Zeit besondere Gefahren drohen. „Wir wollen damit vor allem auch das Zusammenwirken verschiedener Einheiten im Katastrophenschutz trainieren. Gleichzeitig müssen die Kräfte beweisen, dass sie alle Einsatzregeln beherrschen. Die Feuerwehrleute und Rettungskräfte stellen dabei auch ihre körperliche Leistungsfähigkeit unter Beweis“, sagt die für den Katastrophenschutz zuständige Dezernentin der Kreisverwaltung Oberhavel und Leiterin der Übung, Katja Hermann. „Ein großer Dank geht nicht nur an die Einsatzkräfte, die hier mit Ernsthaftigkeit und Professionalität arbeiten, sondern auch an die zahlreichen Komparsen, die uns unterstützen. Mit ihrer Hilfe können wir eine sehr realiKatastrophenschutzkräfte aus dem Mühlenbecker Land, aus Oberhavel und aus benachbarten Landkreisen trainierten am Samstag, 24. Mai, mit einer Katastrophenschutzübung in Mühlenbeck für den Ernstfall. An den Bahngleisen der Heidekrautbahn und nahe der S-Bahngleise wurden gleich zwei Unfälle simuliert. Die großangelegte Übung dauerte etwa sieben Stunden. Zug entgleist & Giftstoffe ausgetreten !! Katastrophen- schutzübung
Feuerwehr – Katastrophenschutzübung / 7 tätsnahe Kulisse ermöglichen.“ Der Landkreis ist als Träger des Katastrophenschutzes gesetzlich dazu verpflichtet, mindestens alle fünf Jahre eine große Katastrophenschutzübung (Vollübung) zu organisieren, mit der Alarmierungspläne, Einsatzbereitschaft, Leistungsfähigkeit und Zusammenarbeit überprüft werden. Eine ähnliche Übung gab es in Oberhavel zuletzt 2023 in Oberkrämer. Im damaligen Szenario hatte es in einem Logistikunternehmen einen Unfall mit Gefahrstoffen gegeben. Christian Flieger, Stellv. Gemeindebrandmeister Freiwillige Feuerwehr Mühlenbecker Land, Löschzug Schildow Ich war der Einsatzleiter bei der Katastrophenschutzübung mit dem Szenario eines schweren Zugunfalls. ImRahmen der Übung habe ich als Einsatzleiter eine sehr intensive und lehrreiche Erfahrung gemacht. Bereits mit der ersten Lagemeldung wurde mir das Ausmaß des fiktiven Unglücks deutlich: zahlreiche Verletzte, unklare Gefahrenlage und die Notwendigkeit, schnell strukturierte Entscheidungen zu treffen. Zu Beginn war ich durchaus angespannt, denn mir war bewusst, dass jede Maßnahme über den Erfolg der Einsatzbewältigung entscheidet. Die Verantwortung für das Wohl von Einsatzkräften, die Koordination verschiedener Organisationen sowie das strukturierte Vorgehen unter Zeitdruck waren zentrale Herausforderungen. Im weiteren Verlauf der Übung entwickelte sich meine anfängliche Anspannung zu einer fokussierten Arbeitsweise. Die enge Zusammenarbeit mit Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und Bahnmitarbeitern hat gut funktioniert. Besonders positiv habe ich die Disziplin, Professionalität und das Zusammenspiel der verschiedenen Einheiten empfunden. Es hat sich erneut gezeigt, wie wichtig klare Kommunikation, feste Führungsstrukturen und ein durchdachtes Lagebild sind. Emotional war das Szenario fordernd – auch wenn es sich um eine Übung handelte, war die Darstellung der Verletzten sehr realistisch und verdeutlichte, wie dramatisch ein solcher Einsatz im Ernstfall verlaufen kann. Gerade das hat mir als Einsatzleiter noch einmal vor Augen geführt, wie essenziell Vorbereitung, psychische Belastbarkeit und Führungsstärke sind. Insgesamt war die Übung für mich eine wertvolle Gelegenheit, mein Führungsverhalten unter realitätsnahen Bedingungen zu testen und weiterzuentwickeln. Ich nehme wichtige Erkenntnisse mit – sowohl in Bezug auf meine persönliche Rolle als auch für die Optimierung der Zusammenarbeit imEinsatzfall. Ichmöchte die Chance nutzen, um mich bei allen Einsatzkräfte für die gute Zusammenarbeit zu bedanken.
Lutz Strausdat, Gemeindebrandmeister Freiwillige Feuerwehr Mühlenbecker Land Auch für uns als Feuerwehr Mühlenbecker Land war dies eine wichtige Übung, die uns gezeigt hat, wie wichtig eine gute Organisation und Ausbildung ist. Als örtlich zuständige Einheit waren wir, wie im Ernstfall auch, als erste vor Ort. Man spürt schnell, dass man nicht überall gleichzeitig helfen kann und Prioritäten setzen muss. Aber mit unseren Einsatzkräften aus allen vier Ortsfeuerwehren hat das gut geklappt. Es ist selbst für uns beruhigend zu sehen, wie nach und nach die verschiedenen Organisationen des Katastrophenschutzes eintreffen und professionelle Arbeit leisten. Übungen und ständiges Training sind wichtig für die Einsatzkräfte und auch aus dieser Übung konnten wir wieder Einiges lernen. Wir hoffen jedoch, dass es nie zu einem Ernstfall dieser Art bei uns kommen wird. Aber dank guter Ausrüstung durch die Gemeinde sind wir gerüstet. 8 / Feuerwehr – Katastrophenschutzübung in Mühlenbeck Frank Möricke, Amtsleiter für Ordnung, Sicherheit und Bürgerservice in der Gemeinde Mühlenbecker Land Ich nahm für die Verwaltung an der Katastrophenschutzübung des Landkreises als Beobachter teil und konnte mit unserer Feuerwehr zum Unfallort ausrücken. Es war beeindruckend zu sehen, mit wie viel Motivation und Professionalität unsere Kameradinnen und Kameraden, gerade auch die Jüngeren, bei der Sache waren. Besonders positiv ist mir aufgefallen, wie offen mit Schwachstellen umgegangen wurde, etwa bei der Funksituation. Genau das ist der Sinn solcher Übungen: Schwächen erkennen, um im Ernstfall besser reagieren zu können. Die Übung war hervorragend vom Landkreis organisiert. Ich bin sehr stolz auf unsere Feuerwehr und dankbar für alle, die mitgewirkt haben, egal ob aus den umliegenden Wehren, vom THW, der Polizei, dem Rettungsdienst, der SEG Versorgung oder von der Bundeswehr. Auch wenn ich hoffe, dass ein solcher Ernstfall nie eintritt, ist es beruhigend zu wissen, dass es Menschen gibt, die genau für solche Situationen trainieren und wissen, was zu tun ist. Es ist ein bisschen wie mit einem Airbag: Man hofft, ihn nie zu brauchen, aber man ist froh, dass er da ist. So eine Katastrophenschutzübung verlangt allen Beteiligten eine Menge ab. Wir sprachen mit einigen darüber, wie sie diesen Tag wahrgenommen haben und wie sie ganz persönlich diese Übung erlebt haben:
Maurice Aimé, Gruppenführer Freiwillige Feuerwehr Mühlenbecker Land, Löschzug Schönfließ Ich war bei der Katastrophenschutzübung als Gruppenführer des LF 8/6 TH aus Schönfließ eingesetzt. Als Gruppenführer trage ich die Verantwortung für bis zu acht weitere Personen sowie einen mir zugewiesenen Bereich in einer größeren Einsatzlage. Im Verlauf der Übung, die sich im Übrigen zu keinem Zeitpunkt wie eine solche anfühlte, übernahm ich es, die Evakuierung der im Zug befindlichen verletzten Personen zu koordinieren. Aufgrund der Vielzahl an zu rettenden Personen stellte uns das alle vor eine große Herausforderung. Diese konnten wir jedoch alle gemeinsam mit Bravour meistern. Die Rettung und Verbringung zumVerletztensammelplatz verlief koordiniert, routiniert und professionell. Unter demStrich kann ich das eine oder andere für mich aus der Übung mitnehmen, was ich beim nächsten Mal verbessern bzw. optimieren könnte. An der Stelle ein riesiges Dankeschön an alle Kameradinnen und Kameraden für die tolle Zusammenarbeit! Ebenso an alle Statisten für die mehr als realistische Unfalldarstellung! Tom Sieber, Maschinist Freiwillige Feuerwehr Mühlenbecker Land, Löschzug Schildow Ich war bei der Katastrophenschutzübung als Maschinist des Tanklöschfahrzeuges TLF 20/43 aus Schildow tätig. Ein Maschinist ist in erster Linie der Fahrer eines Feuerwehrfahrzeuges. Außerdem ist er für die Geräte verantwortlich, unterstützt bei der Entnahme und betätigt fest eingebaute Geräte wie die Fahrzeugpumpe, Lichtmasten, Stromerzeuger oder Ähnliches. Da die Mannschaft vom Tanklöschfahrzeug bei der Patientenbetreuung unterstützte, verblieb ich an dem Auto, um von dort aus gegebenenfalls mit Material die anderen Einsatzkräfte der Einsatzstelle zu unterstützen. Lucas Rinke, Wassertrupp Freiwillige Feuerwehr Mühlenbecker Land, Löschzug Mühlenbeck Ich saß als Wassertrupp auf dem ersteintreffenden Fahrzeug, dem HLF 20 aus Mühlenbeck. Nach dem Eintreffen wurde mir der Einsatzbefehl gegeben, dass ich und mein Trupp-Partner zunächst die Betreuung der Personen von außerhalb des Zuges übernehmen sollten, da die Bahnstrecke durch den Notfallmanager noch nicht freigegeben war und wir diese entsprechend nicht betreten durften. Nachdem die Freigabe ca. 20 Minuten später erfolgte, sind wir an den Zug herangetreten und haben zunächst die Personen, die sich außerhalb des Zuges befanden, gesichtet und versorgt. Nachdem ein Zugang in den Zug geschaffen wurde, sind wir in das Innere des Zuges und haben dort die Verletzten betreut. Das war am Anfang sehr herausfordernd, weil die Anzahl der Verletzten und die Schwere der Verletzungen unklar war. Nach dem Eintreffen des Rettungsdienstes übernahm dieser die Sichtung und Versorgung der Personen; wir unterstützten dann beim Transport der Personen. Die Einsatzlage war am Anfang für mich sehr hektisch und unübersichtlich, das regelte sich dann aber nach und nach durch die Unterstützung des Rettungsdienstes und weiterer Kameraden. Feuerwehr – Katastrophenschutzübung in Mühlenbeck / 9 Rund 350 Beteiligte Die Vorbereitung dieser Katastrophenschutzübung nahm ein halbes Jahr in Anspruch. Es waren etwa 350 Ehren- und Hauptamtliche beteiligt. Unter anderem … • Freiwillige Feuerwehr Gemeinde Mühlenbecker Land • Freiwillige Feuerwehr Gemeinde Glienicke/Nordbahn • Freiw. Feuerwehren Löwenberger Land, Fürstenberg/Havel und Gransee für Logistik • Rettungsdienst Oberhavel • Gefahrstoffeinheit Oberhavel (Hennigsdorf, Velten, Oranienburg) • Schnelleinsatzgruppe-Führungsunterstützung (Oranienburg) • Schnelleinsatzeinheit-Sanität Oberhavel der Kreisverbände Märkisch-Oder-Havel-Spree und Gransee-Ostprignitz-Ruppin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) • Schnelleinsatzgruppe-Betreuung sowie Verpflegung Oberhavel des DRK-Kreisverbandes GranseeOstprignitz-Ruppin • Transportgruppe der Schnelleinsatzeinheit-Sanität Uckermark • Transportgruppe der Schnelleinsatzeinheit-Sanität Barnim • Krisenintervention der Notfallseelsorge Oberhavel • Landespolizei • Bundespolizei • Notfallmanager der Deutsche Bahn AG (DB) • Zentrale Notaufnahme der Oberhavel Kliniken Oranienburg • Überregionale MANV-Komponente Barnim (MANV= Massenanfall von Verletzten) • Ortsverband Gransee des Technischen Hilfswerks • Collonil • Berufsförderungswerk BerlinBrandenburg e. V. • AGUS Akademie für Gesundheits- und Sozialberufe Oberhavel GmbH • Niederbarnimer Eisenbahn AG (NEB) • Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisverwaltung Oberhavel • Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung Mühlenbecker Land Fotos: Fotogruppe SichtWeisen
Dank der besonnenen Reaktion des pädagogischen Fachpersonals konnten alle 45 anwesenden Kinder sowie die zehn anwesenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schnell und sicher aus der Gefahrenzone gebracht werden. Jahrelang regelmäßige FeueralarmÜbungen zahlten sich aus. Ein Fahrer der OVG stellte spontan einen Bus bereit, wo die Kinder bis zur Abholung durch Angehörige sicher vor der Hitze geschützt betreut und mit Getränken versorgt wurden. Die Brandbekämpfung „Mit demWissen, dass keine Menschen in Gefahr sind, konnten wir uns ganz auf die Brandbekämpfung konzentrieren!“, erinnert sich Gemeindebrandmeister Lutz Strausdat. Diese erfolgte zunächst über zwei Seiten von außen. Der Dachstuhl stand zwischenzeitlich voll in Flammen. „Nach etwa einer Stunde hatten wir das Feuer unter Kontrolle.“ Die PV-Anlage auf dem Dach der Kita habe den Löschvorgang nicht behindert: „Alle unsere Kameraden sind speziell im Umgang mit PV-Anlagen geschult. Und wenn man von außen löscht, spielt das auch gar keine Rolle“, erläutert der Gemeindebrandmeister. Beteiligt waren alle vier Löschzüge unserer Gemeinde und ein Löschzug aus Glienicke/Nordbahn sowie Rettungskräfte, Ordnungsamt, Polizei und zahlreiche weitere Helferinnen und Helfer. Die Gemeinde organisierte Essen und Getränke für die Einsatzkräfte. Auch viele Anwohner kamen mit Lebensmittelspenden oder sogar Eis vorbei, um zu unterstützen. „Das ist für uns immer eine große Hilfe und bedeutet auch Anerkennung“, freute sich Herr Strausdat. Eine besondere Herausforderung war das Wetter: Bei 37 bis 38 °C im Schatten stellte der Einsatz für alle – vor allem für die Kameradinnen und Kameraden mit Atemschutzhilfen – eine extreme Belastung dar. Dennoch lief der ganze Einsatz sozusagen „nach Lehrbuch“ ab. Zwar mussten aufgrund der starken Rauchentwicklung zeitweise auch Nachbargebäude evakuiert werden. Allerdings konnte die Feuerwehr ein Übergreifen der Flammen auf diese verhinAm 2. Juli gegen 14 Uhr brach in der Schildower Kita „Spatzenhaus“ an der Schillerstraße ein Brand aus. Ein gerade hinzukommender Vater wies auf Rauch hin, der aus dem Dachstuhl aufstieg. „Wir haben einfach nur Handys und Gruppenbücher geschnappt – und dann alle raus!“, erinnert sich Kitaleiterin Melanie Dummer. 10 / Brand im “Spatzenhaus” Brand in der Kita „Spatzenhaus“ Seelische Folgen Nach dem schlimmen Erlebnis gibt es für die betroffenen Kinder psychologische Angebote, die bei Bedarf zur Verfügung gestellt werden. Dafür hat sich die Verwaltung externe Expertise dazu geholt. Ebenso wird für die Kolleginnen und Kolleginnen eine seelsorgerische Betreuung sichergestellt. Angehörige, Anwohner oder anderweitig betroffene Personen, die nach diesem Erlebnis das Bedürfnis nach Hilfe oder einfach nur zum Reden verspüren, wenden sich gern an die Telefonseelsorge, unter Tel. 0800 111 0 111 (kostenlos, 24 Std./Tag), oder an die Sozialpsychiatrische Beratung, Tel. 03301 / 601-3905. Die sozialpsychiatrische Beratung bietet auch regelmäßig Sprechstunden in Mühlenbeck an. Zahlreiche Hilfsangebote zusammengefasst finden Sie in unseremMühlenspiegel Nr. 03/2025 unter www.muehlenbecker-land.de/muehlenspiegel/2025_03/38
dern. Gegen 19 Uhr war das Feuer schließlich aus. Um 20 Uhr konnte die Sperrung der Schillerstraße aufgehoben werden. Bei nächtlichen Nachkontrollen fand die Feuerwehr noch einmal Glutnester und löschte diese. Brandursache und Folgen Die Ursache wurde auf einen technischen Defekt der PV Anlage auf dem Dach zurückgeführt. Wie bei anderen elektrischen Anlagen, wie Verteilerkästen, Steckdosen oder Lichtschaltern, können auch in PV-Anlagen die stromleitenden Komponenten unter dem Zusammentreffen verschiedener Faktoren Funken erzeugen. „Grundsätzlich stellen Photovoltaikanlagen im Vergleich mit anderen technischen Anlagen kein besonders erhöhtes Brandrisiko dar“, folgert allerdings das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in einer jüngst veröffentlichten Studie unter www.pv-fakten.de Wie es im Fall der Kita dazu kommen konnte, und ob eventuell ein Zusammenhang mit den vorhergehenden Stürmen besteht, wird noch untersucht. Außerdem erstellt ein sachverständiger Gutachter einen Schadensbericht. Es ist bereits abzusehen, dass ein kompletter Rückbau bis zum Rohbau notwendig sein wird. Der Umfang der Maßnahmen wird auch entsprechende behördliche Genehmigungen erfordern. „Wir planen definitiv den Wiederaufbau des Kitagebäudes“, betonte Bürgermeister Filippo Smaldino. „Nach der ersten Einschätzung von Fachexperten rechnen wir mit einer Bauzeit von mindestens einem Jahr. Allerdings sind dazu einige Genehmigungen erforderlich, die nicht in unserer Hand liegen.“ Bis dahin wurde das Brandobjekt mit einem Sicherungsgerüst und einem speziellen Wetterschutzdach baulich gesichert, umweitere Schäden durch Regen, Wind oder ähnliches zu verhindern. Die Gemeinde Mühlenbecker Land bittet noch einmal ausdrücklich darum, die Absperrungen zu respektieren und Abstand zu halten. Während eines Brandes entstehen gesundheitsgefährdende Verbrennungsprodukte und Substanzen, die besonders für sensible Personengruppen wie Kinder gefährlich sein können. Diese Stoffe werden durch Löschwasser oder Rauch im Gebäude verbreitet und können sich an und in dem vorhandenen Inventar – Möbeln, Spielsachen, Ausstattung – festsetzen. Aus diesem Grund lässt die Gemeinde die Bergung von Inventar nur von fachkundigen Personen durchführen und eine mögliche Weiterverwendung sehr genau prüfen. Insbesondere bei Kinderspielzeug empfehlen Experten in der Regel eine fachgerechte Entsorgung, um jegliche Gefährdung ausschließen zu können. Müssen dadurch nun Spielmaterialien oder ähnliches neu angeschafft werden, wird die Gemeinde dies unkompliziert und kurzfristig möglich machen. Betreuung der Kinder Da das Kitagebäude nun auf lange Zeit nicht mehr nutzbar sein wird, wurden die betroffenen Kinder seit Montag, 7. Juli, in anderen Einrichtungen der Gemeinde Mühlenbecker Land mitbetreut. Die Aufgabe der Kitaverwaltung war nicht leicht: Innerhalb kürzester Zeit musste für die 75 Kinder, welche aktuell in der Kita angemeldet sind, ein neuer Betreuungsplatz gefunden werden. Dabei legten alle Beteiligten Wert darauf, die Kinder weder aus ihren gewohnten Gruppen noch von ihren vertrauten Erzieherinnen und Erziehern zu trennen. Übergangsweise wurden die Kinder auf drei Einrichtungen imMühlenbecker Land verteilt. Kita in Schildow brennt / 11 Fotos: Blaulichtreport Feuerwehr OHV
Nach dem Ende der Sommerschließzeiten gilt nun ein längerfristiges Konzept: Die „Großen Spatzen“ im Einschulalter sind im Haus 2 der Kita „Am Schlosspark“ in Schönfließ untergebracht. Die „Kleinen Spatzen“ im Alter von 3 bis 5 Jahren ziehen in das freiwerdende Haus 1 der Mühlenbecker Kita „Raupe Nimmersatt“ um, wofür zunächst unter Hochdruck das neue Krippenhaus des Standortes fertiggestellt werden musste. Diese beiden neuen Häuser werden von den übrigen Kitahäusern am Standort so abgegrenzt sein, dass sich hier das kitaeigene pädagogische Konzept weiter umsetzen lässt. Die Gemeinde hofft, so auch den individuellen Charakter der Kindereinrichtung erhalten zu können, wenn auch unter anderen örtlichen Gegebenheiten. Gemeinsame Leitung beider Standorte der „Spatzen“ bleibt Melanie Dummer; ihre ständige Stellvertretung Carina Newnham. Lediglich die Krippenkinder im Alter von unter 3 Jahren müssen in andere Einrichtungen wechseln. In Frage kommen die Kita „Am Schlosspark“ in Schönfließ, die Kita „Raupe Nimmersatt“ in Mühlenbeck oder die Kita „An der Heidekrautbahn“ in Schildow. Dankeschön Filippo Smaldino, Bürgermeister der Gemeinde Mühlenbecker Land, brach eine gerade angetretene Dienstreise ab, um sich umgehend an Ort und Stelle die Sachlage anzusehen. „Ich bin vor allem erleichtert, dass niemandem etwas passiert ist“, so Filippo Smaldino. Unser großer Dank gilt dem gesamten Einsatzteam vor Ort, das im Schweiße seines Angesichts diese Krise gemeistert hat, den Freiwilligen Feuerwehrkameraden aus Glienicke, den zahlreichen Menschen, die im Hintergrund bei der Bewältigung dieser Krise mitwirkten und noch immer mitwirken, den Nachbarn, Anwohnern und freiwilligen Helfern, die vor Ort und auch im Nachgang noch unterstützten, den pädagogischen Fachkräften und Mitarbeitenden der Kitaeinrichtung sowie dem involvierten Vater für ihre schnelle Reaktion, der OVG für die Bereitstellung zweier Busse und den betroffenen Eltern für ihr Verständnis und die Unterstützung des Kitateams und der Kitaverwaltung. Außerdem bedanken wir uns für sehr, sehr viele Hilfsangebote, die uns erreicht haben: Unterstützungsangebote von anderen Fachabteilungen, aus anderen Einrichtungen im Kita und Schulbereich, von Gewerbetreibenden und sogar von Privatpersonen, selbst aus anderen Gemeinden! Unter anderem hatte der Verein „Hand in Hand imMühlenbecker Land“ e.V. 1.000 Euro an Spenden gesammelt. Vom Verein Kinderlobby e.V. wurden Spenden in Höhe von 550 Euro zugunsten der Kita an die Gemeinde übergeben. Von dem Geld soll etwas Schönes für die Kinder organisiert werden. „Diese Hilfsbereitschaft, diese Zeichen der Solidarität zeigen, wie sehr allen das Wohl unserer Gemeinde Mühlenbecker Land am Herzen liegt. Diese Einsätze und Hinweise werden wir bei der Aufarbeitung des Vorfalls nicht vergessen“, versichert Herr Smaldino. „Es ist mir ein wichtiges Anliegen, die Ursachen zu klären, daraus zu lernen und die Sicherheit unserer Gemeinde zu verbessern – damit unsere Gemeinschaft aus diesem schrecklichen Ereignis gestärkt hervorgeht.“ 12 / Brand im Spatzenhaus Mit einem großen Banner und vielen kleinen Herzen am Zaun bedankten sich Eltern und Kinder für die große Unterstützung beim und nach dem Brand. Die Aktion wurde privat von engagierten Eltern organisiert. Fotos: Fotogruppe SichtWeisen
Am 23. und 26. Juni wurde Brandenburg gleich zweimal innerhalb einer Woche von schweren Stürmen getroffen. Besonders im Großraum Berlin richtete das Tief „Ziros“ dabei heftige Schäden an. Allein amMontag rückten unsere freiwilligen Kameraden der Feuerwehr innerhalb von nur drei Stunden 35 Mal aus; am Donnerstag waren es dann schnell über 100 Einsätze, um Äste, ganze Bäume oder auch Baustellenschilder zu sichern. Glücklicherweise kamen imMühlenbecker Land keine Personen zu Schaden. Laut DeutschemWetterdienst hatten wir hier einige schwere Sturmböen um 100 km/h, vereinzelt auch orkanartige Böen um 105 km/h. Erschwerend kam hinzu, dass unsere Bäume zurzeit voll belaubt sind und demWind somit eine große Angriffsfläche bieten. Zudem leidet unsere Vegetation nach wie vor unter der vorangegangenen Trockenheit, auch der vergangenen Jahre. So gab beispielsweise das Wurzelwerk der großen Linde an der Hauptstraße in Mühlenbeck nach, sodass sich der Baum in kompletter Länge über die Wendeschleife vor der Grundschule legte und auch die dortige Bushaltestelle traf. Dabei war dieser Baum erst kürzlich auf seine Gesundheit hin überprüft worden. Die Aufräumarbeiten dauern an Selbst jetzt – Wochen später – dauern die Aufräumarbeiten noch immer an. Baumdienste, Gemeindearbeiter und Grünordnung sind weiterhin dabei, die Sturmschäden zu beseitigen und den öffentlichen Raumwieder sicher zu machen. Die Abarbeitung der Einsatzstellen erfolgte nach Priorität. Bevor eine öffentliche Fläche freigegeben werden kann, muss jeder einzelne Baum überprüft werden, um sicherzustellen, dass von ihm keine Gefahr mehr ausgeht. Die Baumarbeiten werden öffentlich ausgeschrieben, aber Firmen zu finden, bleibt schwierig. An einigen Stellen muss sich die Gemeinde zudem mit anderen Flächeneigentümern wie der Forst o.a. absprechen. Die öffentlichen Straßen, Alleen, Spielplätze und Badestellen sind inzwischen größtenteils wieder sicher. Einzelne Bereiche sind noch abgesperrt. Einige Gebiete werden aber voraussichtlich noch für länger komplett gesperrt bleiben müssen: - der komplette Gutspark Schönfließ - die Wanderwege rund um den Summter See - die Waldstücke auf Gemeindegebiet +++++++++++++++++++++++++++++++ ACHTUNG! Die Verwaltung bittet nachdrücklich darum, die vorhandenen Absperrungen zu respektieren! Leider wurden die Absperrungen wiederholt mutwillig zerstört und entfernt. Dafür kann es kein Verständnis geben! Einerseits bindet das wiederholte Herrichten der Absperrungen unnötig Arbeitskapazität, die andernfalls in die Baumsicherung gesteckt werden könnte. Andererseits bringt, wer die Absperrungen zerstört, nicht nur sich selbst, sondern auch nachfolgende Mitmenschen in akute Gefahr. In den abgesperrten Bereichen besteht Lebensgefahr! Gerade jetzt im Sommer können Hitze und Trockenheit die sturmgeschädigten Bäume noch zusätzlich schwächen, sodass ohne Vorwarnung weitere Äste abbrechen können. Bereits abgebrochene Äste oder umgestürzte Bäume können zudem unter Spannung stehen und damit noch immer gefährlich sein. +++++++++++++++++++++++++++++++ Private Baumschäden Äste und Bäume auf Privatgrundstücken sind durch die jeweiligen Eigentümer bzw. eine von ihnen beauftragte Fachfirma zu beseitigen. Hier sollten Sie zunächst eine Gefahrenbeurteilung vornehmen und gegebenenfalls den Bereich absperren. Bei abgebrochenen Ästen ist Vorsicht geboten, da diese unter Spannung stehen können. Bei größeren Schäden ist es ratsam, einen Fachmann zu kontaktieren und die Versicherung zu informieren. Hat der Baum an Haus oder Grundstück einen Schaden verursacht, springt bei Sturmschäden i.d.R. die Wohngebäudeversicherung des Geschädigten ein. Wichtig: Fotografieren Sie den Schaden, bevor Sie den Baum entfernen, damit Sie später nachweisen können, dass Sie nicht widerrechtlich gefällt haben. Auch für die Versicherung ist dies wichtig. Besteht hier akute Gefahr in Verzug, dann rufen Sie bitte die Notrufnummer 112 an. +++++++++++++++++++++++++++++++ Sturmschäden verwüsten unsere Gemeinde – Feuerwehr im Dauereinsatz / 13 Sturmböen verwüsten unsere Gemeinde Freiwillige Feuerwehr ist im Dauereinsatz Text: Rita Ehrlich, Fotos: Adobe Stock
14 / Die heilende Kraft der Pferde Die heilende Kraft der Pferde Wenn Trauer und Schmerz überhandnehmen, dann können Jack und Svertla helfen. Als stille Heiler und Seelentröster bringen sie Hoffnung, Trost und ein Stück Magie. Jack und Svertla sind Pferde: Der neunjährige Jack ist ein Quarter Horse- Wallach. Svertla ist eine vierzehnjährige Isländer-Stute. Die beiden stillen Helden leben bei Nicole Lieweke aus Schildow und Melanie Labes aus Glienicke. Gemeinsam mit den beiden Frauen besuchen sie regelmäßig das Hospiz „Katharinenhaus“ in Berlin-Hermsdorf. Aber auch außerhalb dieser Einrichtung stehen sie Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern in der Trauerbegleitung bei. Die Trauerbegleitung erfolgt auf Spendenbasis. Termine vereinbaren Sie nach Bedarf unter Tel. 0179 / 684 4195 oder Tel. 0170 / 161 5647. Heilsame Nähe Pferde haben eine einzigartige Fähigkeit, uns Menschen zu berühren – selbst jene, die in ihrem Leben nie zuvor Kontakt zu ihnen hatten. Pferde erkennen feinste Schwingungen; sie spüren, was in uns vorgeht, ohne dass wir ein Wort sagen. Durch ihre heilsame Nähe bieten sie einen geschützten Raum, in dem Emotionen zugelassen werden können und man sich ohne Worte verstanden fühlt. Sie sind neugierig, sanft und niemals nachtragend. Ihre sanfte Präsenz, ihre wachen Augen und ihr warmes, ruhiges Wesen laden dazu ein, imMoment anzukommen. Gerade dies macht sie zu perfekten Begleitern, wenn sich die Seele auf eine Reise vorbereitet, die uns alle irgendwann erwartet. Yoga auf der Pferdekoppel Seit kurzem wirken Nicole Lieweke und Melanie Labes auch im Verein „Hand in Hand im Mühlenbecker Land e.V.“ mit – einer Gemeinschaft, die sich für soziale Projekte und die Unterstützung von Menschen in der Region einsetzt. Diese Zusammenarbeit stärkt das Netzwerk rund um den Pferdehof und erweitert die Möglichkeiten für eine noch intensivere und gezieltere Hilfeleistung. „Durch die Partnerschaft mit „Hand in Hand“ können wir unsere Arbeit noch gezielter ausbauen und vielen weiteren Menschen helfen, ihre persönlichen Herausforderungen zu überwinden“, freut sich Melanie Labes. Gemeinsam bieten sie bereits seit Mai regelmäßige Yoga-Stunden auf der Pferdewiese im Pfaffenwald Schildow an. Immer samstags, wenn das Wetter trocken ist, kann von 10 bis 11 Uhr gemeinsam in der Natur und in Gegenwart der Pferde Sport gemacht werden. Es gibt keine festen Teilnahmegebühren, stattdessen kann gern für den Unterhalt der Pferde und weitere geplante und laufende Projekte gespendet werden. Mitzubringen sind Matten, wenn vorhanden, und gute Laune. Kontakt und Anmeldung bei Hilke, Tel. 0157 / 3436 1067 „Unsere Liebe zu den Pferden ist eine Liebe, die wir teilen möchten“, betont Frau Labes. „Sie sind unsere Lehrer, unsere Freunde und unsere Brücke aus einer Welt, die oft von Hektik und Sorgen bestimmt wird. Wir möchten andere daran teilhaben lassen, wie besonders diese Geschöpfe sind und welche Kraft in ihrer Nähe steckt.“ Melanie Labes, Nicole Lieweke ( 0179 / 684 4195 oder ( 0170 / 161 5647 • www.handinhand-mbl.de Text: Melanie Labes, Nicole Lieweke, Rita Ehrlich, Fotos: privat Pferde – unsere Lehrer, unsere Freunde, unsere Brücke “
Pferden TRAUERBEGLEITUNG MIT Zu Besuch im Hospiz – Ein Erfahrungsbericht Es ist eine Herzensangelegenheit, die uns regelmäßig ins Katharinenhaus Hospiz in Hermsdorf führt. Nicole und ich, Melanie, möchten den Gästen und ihren Angehörigen in einer der schwersten Zeiten des Lebens eine besondere Freude bereiten – und wir tun dies nicht allein. Unsere Reise beginnt in Glienicke, führt durch die idyllische Bieselheide, über das Stolper Feld und das Hundeauslaufgebiet Frohnau. Ein Ritt von 1,5 bis 2 Stunden, der uns schließlich in den wunderschönen Hospizgarten des Katharinenhauses bringt. Dort, umgeben von einem hübsch angelegten Teich, Blumenbeeten, Vogelgezwitscher und einer Menge leckerem Gras, entfalten Jack und Svertla ihre besondere Magie. Die Gäste und ihre Angehörigen, oft Ehepartner, Kinder oder Enkelkinder, dürfen die Pferde streicheln, füttern, putzen, anmalen und sogar reiten. Für jene, die nicht mehr die Kraft haben, in den Garten zu kommen, begleiten Jack und Svertla uns sogar in die Zimmer – ein Augenblick der Nähe, der für viele wie ein sanfter Sonnenstrahl wirkt, der die Dunkelheit durchbricht. Die Begegnung mit den Pferden ist ein Erlebnis, das Herzen öffnet und einen Raum schafft, in dem Sorgen, Ängste und Schmerz für einen Moment in den Hintergrund treten. In der Pferdewelt heißt es nicht „mein Pferd ist gestorben“ sondern „Mein Pferd ist über die Regenbogenbrücke gegangen“. Für Sterbende können Pferde wie Boten aus einer anderen Welt wirken – voller Sanftmut und Ruhe nehmen sie die Angst, als würden sie einen ein Stück des Weges über die Regenbogenbrücke begleiten. Ihre Nähe ist wie ein stilles Versprechen, dass alles gut wird, dass Liebe und Frieden überwiegen. Jeder Besuch im Hospiz erinnert uns daran, wie kostbar der Moment ist, wie viel Kraft in der Gegenwart liegt. Jack und Svertla bringen mehr als nur Freude – sie bringen Hoffnung, Trost und ein Stück Magie. Es ist ein Geschenk, das wir von Herzen weitergeben möchten, und wir sind dankbar, dass uns diese wunderbaren Tiere auf diesem Weg begleiten. Text: Melanie Labes Spenden & Flächen gesucht Der Pferdehof in Schildow ist ein wertvolles Projekt, das nicht nur therapeutische Angebote macht, sondern auch einen Ort der Begegnung und des Zusammenhalts in der Nachbarschaft schafft. Um das Projekt weiter auszubauen und die geplanten Angebote zu realisieren, suchen die Initiatoren nach Flächen, die dauerhaft als Rückzugsort für die Pferde genutzt werden können. Auch finanzielle Spenden helfen; sie werden gezielt für die Therapiepferde verwendet. Jede Unterstützung hilft, die wertvolle Arbeit fortzuführen und noch mehr Menschen die heilende Wirkung der Pferde näherzubringen. Kontoinhaber: Hand in Hand im Mühlenbecker Land e.V. IBAN: DE21 1605 0000 1000 5366 50 Mittelbrandenburgische Sparkasse Verwendungszweck: „Pferd“ oder per Paypal unter www.handinhand-mbl.de
Mit der Tasse Kaffee in der Hand gehe ich wie fast jeden Morgen mit meiner Hündin ganz nach hinten in den Garten auf meine Lieblingsbank und lausche mit meiner Bestimmungs-App den Vögeln. Heute ist sogar der Trauerschnäpper dabei und die Nachtigall wie so oft lauter als alle andern. 30 weitere Vogelarten habe ich in den letzten beiden Tagen mit dieser App gehört, hier hinten im Katharinenviertel. Es summt und brummt, und es ist ein wundervoller Frühsommermorgen. Ich denke darüber nach, wie privilegiert ich damit bin und wie schön es in vielen Ecken des Mühlenbecker Landes ist. Es gibt aber auch Tage, da habe ich Bedenken, dass diese Vielfalt bald weniger wird, und den starken Drang, diese zu bewahren. Der Trockenheit trotzen Als ich vor sieben Jahren beim Kauf eines neuen Grundstücks die Möglichkeit hatte, gartentechnisch nochmal ganz neu anzufangen, habe ich mich dazu entschlossen, ausschließlich heimische Sträucher und Stauden Nicole Bachmann aus Schildow ist Gärtnerin aus Leidenschaft – und eine begnadete (Makro-) Fotografin. Seit ein paar Jahren dokumentiert sie mit ihrer Kamera das Leben der Allerkleinsten in ihren Garten. Auf ihrer Webseite www.summendergarten.com stellt sie nicht nur diese wunderschönen Detailaufnahmen auf, sondern will darüber hinaus anregen zum Schauen, zur Kreativität, zur Neugierde, zum Austausch, zumMitmachen oder Nachmachen: Wie können wir auf naturnahe Art und Weise, klimaangepasst und insektenfreundlich gärtnern? Dabei bietet sie nicht nur Inspirationen, sondern auch zahlreiche wertvolle Tipps und weiterführende Empfehlungen. Diese Mail schreibt sie für den Mühlenspiegel: Ein summender Garten Mit der Natur gärtnern und so der Trockenheit trotzen
anzupflanzen, die für die heimische Tier-und Insektenwelt einen ökologischen Wert haben und auch die zunehmende Trockenheit in unseren Breiten so gut wiemöglich vertragen. Das hatte den Effekt, dass ich selbst bei hochsommerlichen Temperaturen ohne Regen relativ wenig gießen muss. Gerade die Teile des Gartens, die die Natur unter meiner ‚Oberaufsicht‘ selbst hübsch angelegt hat, sind am resilientesten. Mein oberster Grundsatz ist es, mit der Natur zu gärtnern und nicht gegen sie. Das bedeutet u.a., dass ich Pflanzen, die sich von alleine an,- oder umsiedeln, erst mal gewähren lasse, denn meistens passen sie perfekt an die von ihnen ausgesuchten Stellen. Ich dünge praktisch gar nicht, und wenn eine Pflanze mit den Gegebenheiten in meinem Garten nicht klarkommt, dann passt sie halt nicht rein, und oft regelt die Natur den Nachschub an dieser Stelle dann von alleine. So kann es schon mal passieren, dass sich die Wiesenmargherite von der Wildblumenwiese ins Staudenbeet verirrt oder aus den Ritzen der Natursteinmauer herauswächst. Oder die Königskerzen auf der Hofeinfahrt ein wenig wunderschön imWeg stehen. Ich versuche dann, ein paar Wochen einen Bogen zu laufen und freut mich über die hübsche, aber gepflegte ‚Unordnung‘. Die Hosenbiene Vor einigen Jahren ist mir etwas klargeworden, das mich sehr beeinflusst hat. Am Beispiel der Hosenbiene und einer meiner Lieblingspflanzen, der Wegwarte, möchte ich es verdeutlichen: Die Hosenbiene lebt wie die meisten Wildbienen solitär, d.h. ohne Staat, und sorgt alleine für ihren Nachwuchs. Sie ist darauf angewiesen, dass sie eine Brutmöglichkeit im sandigen Boden findet (andere Wildbienen nutzen Holz, alte Stängel o.ä.) und ihr sehr eng auf sie zugeschnittenes Nahrungsangebot maximal 150 Meter von ihr entfernt liegt. Bei mir im Garten liebt sie die Wegwarte, die ihre Blüten morgens öffnet und schon um die Mittagszeit wieder schließt. Bis dahin sammelt die Hosenbiene fleißig und unentwegt in ihre Hosentaschen, um den Rest des Tages ihre Brut damit zu versorgen. Doch in ihrem einjährigen Leben wird es ihr nicht vergönnt sein, je die Strecke von Schildow nach Schönfließ zu überbrücken, weil das Nahrungsangebot unterwegs überhaupt nicht vorhanden ist. Können wir Gartenbesitzer nicht in diese Lücke springen und diese Insekten mit Nahrungsinseln und Wohnraum unterstützen? Wir haben alle Möglichkeiten dazu, indem wir heimische Pflanzen fördern und nicht in jeder Gartenecke Ordnung halten. Die in den Gartencentern hauptsächlich angebotenen Stauden sind zwar schön und bunt, aber sehr oft nicht heimisch und bieten Wildbienen und anderen Insekten daher keine adäquate Nahrung! Auch bei der Anlage von Wiesen sollte man genau hinschauen und sich nicht von großen Blüten blenden lassen. Natürliche und artenreiche Wiesen aus heimischen Arten, Streuobstwiesen, blühende Hecken, Ackerränder, Waldsäume und Gewässerrandstreifen sind hierbei besonders wertvoll, aber auch in hübschen Rabatten, Blumenkästen oder Beeten sowie mit regionalen Heckenpflanzen kann man den Brummern etwas Gutes tun. Infobox: Sie möchten auch gern Wissen, Pflanzen, Samen oder Tipps rund um das Gärtnern mit anderen Menschen austauschen? Machen Sie mit in unserem Gemeinschaftsgartenprojekt! Der Garten entsteht auf der Fläche direkt neben der Kirche Mühlenbeck, an der Hauptstraße/Ecke Birkenwerderstraße. Hier wird nicht nur wöchentlich gemeinsam gegärtnert, sondern auch Ableger, Rat und Wissen ausgetauscht. Und bei Besuchen in anderen Gärten lassen wir uns inspirieren … Mehr Infos und Anmeldung bei: Franziska Sander, q 033056 / 841-72, E sander@muehlenbecker-land.de Ein summender Garten / 17
Ein Garten für Tiere Die meisten seltenen Wildbienenarten nisten übrigens in den hiesigen sandiglehmigen Böden mit unbewachsenen und wenig betretenen Bodenstellen und auch gerne zwischen Trittfugen von Steinen. Insektenhotels sind zwar nicht schlecht, aber beheimaten oft nur die nicht-gefährdeten Wildbienen-Arten. Im Austausch dazu bestäuben sie unsere Pflanzen, erhalten die Vielfalt und sind Nahrungsgrundlage für andere Tiere. Und keine Angst: Der Stachel der Wildbienen ist in der Regel viel zu fein, um unsere Haut zu durchdringen und damit ungefährlich auch für Kinder und Allergiker. Ansonsten habe ich zum Wohle der kleinen Krabbler in meinem Garten offene Bodenstellen für bodennistende Bienen, Steinhaufen für Eidechsen, Käferkeller, Totholzstämme, Benjeshecken und Holzhaufen für Igel und Vögel, viele schattenspendende Bäume, Obstbäume, Brennessel, Natternkopf, Wilde Möhre und Co. für Schmetterlinge und Wiesenflächen, die nur zwei- bis dreimal im Jahr gemäht werden und Insekten so die Zeit lassen, sich auch vermehren zu können. Außerdem gibt es zwei kleine Teiche mit Sumpfzone, in denen die Tiere trinken und Vögel baden. Blattläuse gelten in meinem Garten als artgerechtes, kostenloses Vogelfutter, und meine kleinen befiederten Helferleins danken mir das mit ihrer Anwesenheit und haben den Vertilgungs-Job bisher wirklich in Perfektion erledigt! Über den Winter lasse ich Verblühtes als Samenspende für die Vögel stehen sowie zusätzlich abgeschnittene hohle Stängel als Überwinterungsquartier für Insekten, die ihren Nachwuchs als Ei, Puppe oder Larve gut und sicher über den Winter bringen möchten. Ende April hat mir die Igelstation Hermsdorf zwei weitere Igelchen überlassen, die jetzt mit den anderen beiden hier bereits lebenden Igeln Kinder zeugen dürfen. Begeisterung weitergeben Mein Wunsch ist, dass ich mit meinem Garten ein Bewusstsein entwickelnkann für einenaturnaheArt und Weise, klimaangepasst und insektenfreundlich zu gärtnern und Mut für die sogenannten kleinen wilden und halbwilden Ecken zu verbreiten, die so viel Leben ermöglichen. Aber auch kleine ordentliche Vorgärten mit den richtigen Pflanzen können zur Artenvielfalt auf wenigen Quadratmetern beitragen. Es ist gar nicht schwer, einen verunkrauteten Folien-Schottergarten zu einem insektenfreundlichen und pflegeleichten Steingarten umzubauen. Auch hierfür habe ich Ideen. Interessierten biete ich sehr gerne die Möglichkeit, sich Inspirationen aus meinem Garten zu holen und von meinem bisher angesammelten Wissen über die schönen und nützlichen Pflanzen, die sich in unseren Breiten wohlfühlen, zu partizipieren. Auf meiner Website kann man weitere Impressionen aus meinem Garten sehen und noch ein wenig mehr über mich erfahren. Auch die Kontaktaufnahme ist hierüber möglich. Ich freue mich sehr über Menschen mit Naturgarten oder insektenfreundlichem Gärtnern sowie über solche, die es noch werden wollen. Text&Fotos: Nicole Bachmann • www.summendergarten.com Infobox: Hier gibt es noch viel mehr Infos: • www.NaturaDB.de Datenbank für die Suche nach passenden, heimischen, insektenfreundlichen Pflanzen für den Garten, empfohlen vom BUND (kostenfrei als App oder Website) • App „Merlin Vogel“/“Merlin Bird ID“ Bestimmungshilfe für Vögel und Vogelstimmen, empfohlen vom NABU (kostenfrei im App-Store) • App „Flora Incognita“ Bestimmungshilfe für (Wild-)Pflanzen, entwickelt von der TU Ilmenau (kostenfrei im App-Store) • www.Naturgarten.de Umfangreiche Infosammlung, zusammengestellt von verschiedenen Initiativen, mit Gartenshop für Saatgut, Pflanzen, Delikatesse, Equipment und Literatur • www.tausende-gaerten.de Kampagne für naturnahes Gärtnern, mit Infoblättern, Videoclips, Blogs und Schulungen, gefördert durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt • www.Wildbienen.de Sehr umfangreiche und fundierte, privat geführte Infosammlung zu Bienengärten, Futterpflanzen und Nisthilfen, Tipps für Lehrpfade und gesetzliche Grundlagen • www.natur-im-vww.de Zahlreiche Infos vom Verband deutscher Wildsamen-und Wildpflanzenproduzenten zu heimischen Wildpflanzen, Tipps für die Aussaat, Kontaktliste für den Bezug regionaler Wildsamen – z.B. www.wildsamen-insel.de 18 / Ein summender Garten Denken Rabatt! Der Zweckve daran, die Zä wasserzähler Stichtag/Able m lden, wen profitieren u möchten. Sie b Erinne Wie und wo Zählerstand Ab diesem Ja Zählerstands Software „W Meldu g dire O lineportal per Chatbot 24h-HotlineSie können u Zählerstand Weitere Info zum Onlinep Sie auf unser Ihr Zw W Weitere Informationen zur Stellenausschreibung gibt es auf: www.zv-fliesstal.d
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