Mühlenspiegel Nr. 47

Feuerwehr – Katastrophenschutzübung / 7 tätsnahe Kulisse ermöglichen.“ Der Landkreis ist als Träger des Katastrophenschutzes gesetzlich dazu verpflichtet, mindestens alle fünf Jahre eine große Katastrophenschutzübung (Vollübung) zu organisieren, mit der Alarmierungspläne, Einsatzbereitschaft, Leistungsfähigkeit und Zusammenarbeit überprüft werden. Eine ähnliche Übung gab es in Oberhavel zuletzt 2023 in Oberkrämer. Im damaligen Szenario hatte es in einem Logistikunternehmen einen Unfall mit Gefahrstoffen gegeben. Christian Flieger, Stellv. Gemeindebrandmeister Freiwillige Feuerwehr Mühlenbecker Land, Löschzug Schildow Ich war der Einsatzleiter bei der Katastrophenschutzübung mit dem Szenario eines schweren Zugunfalls. ImRahmen der Übung habe ich als Einsatzleiter eine sehr intensive und lehrreiche Erfahrung gemacht. Bereits mit der ersten Lagemeldung wurde mir das Ausmaß des fiktiven Unglücks deutlich: zahlreiche Verletzte, unklare Gefahrenlage und die Notwendigkeit, schnell strukturierte Entscheidungen zu treffen. Zu Beginn war ich durchaus angespannt, denn mir war bewusst, dass jede Maßnahme über den Erfolg der Einsatzbewältigung entscheidet. Die Verantwortung für das Wohl von Einsatzkräften, die Koordination verschiedener Organisationen sowie das strukturierte Vorgehen unter Zeitdruck waren zentrale Herausforderungen. Im weiteren Verlauf der Übung entwickelte sich meine anfängliche Anspannung zu einer fokussierten Arbeitsweise. Die enge Zusammenarbeit mit Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und Bahnmitarbeitern hat gut funktioniert. Besonders positiv habe ich die Disziplin, Professionalität und das Zusammenspiel der verschiedenen Einheiten empfunden. Es hat sich erneut gezeigt, wie wichtig klare Kommunikation, feste Führungsstrukturen und ein durchdachtes Lagebild sind. Emotional war das Szenario fordernd – auch wenn es sich um eine Übung handelte, war die Darstellung der Verletzten sehr realistisch und verdeutlichte, wie dramatisch ein solcher Einsatz im Ernstfall verlaufen kann. Gerade das hat mir als Einsatzleiter noch einmal vor Augen geführt, wie essenziell Vorbereitung, psychische Belastbarkeit und Führungsstärke sind. Insgesamt war die Übung für mich eine wertvolle Gelegenheit, mein Führungsverhalten unter realitätsnahen Bedingungen zu testen und weiterzuentwickeln. Ich nehme wichtige Erkenntnisse mit – sowohl in Bezug auf meine persönliche Rolle als auch für die Optimierung der Zusammenarbeit imEinsatzfall. Ichmöchte die Chance nutzen, um mich bei allen Einsatzkräfte für die gute Zusammenarbeit zu bedanken.

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