Café „c&m“ am Summter See / 11 drei Jahrzehnte lang führte er dann das bekannte Restaurant „Lutter und Wegner seit 1811“ in der Charlottenburger Schlüterstraße. Mit traditioneller deutscher und österreichischer Küche für Feinschmecker, aber auch mit bodenständigen Gerichten wie Roulade oder Wiener Schnitzel gewann das Traditionsrestaurant ein großes Stammpublikum. Auch die Berliner Prominenz wusste die exquisiten Geschmackserlebnisse von Chefkoch Eilhoff zu schätzen. Der VIP-Kreis war breitgefächert. Politik traf Kunst. Horst Köhler und die First Lady, Helmut Kohl, Siegmar Gabriel und Friedrich Merz speisten hier. Ebenso Otto Sander, Frank Zander oder seinerzeit Harald Juhnke und viele, viele andere. Iris Berben rückte alljährlich zur Weihnachtszeit sogar mit der halben Familie an, um hier zu schmausen. Eilhoff kannte viele Leute, und man kannte ihn. Allein zu seinem 40. Geburtstag 1998 zählte der Promi-Wirt etwa 400 Gäste, darunter natürlich viele VIPs. Während der Covid-19-Pandemie konnte er anfangs die Klippen gut umschiffen. Kein Mitarbeiter musste gehen. Trotz Lockdown lief der Laden, wie er erzählt, teilweise kompensiert mit Rehgeschnetzeltem, Fisch und Backhuhn im AußerHaus-Verkauf. Was ihn außer Gefecht setzte, war der Corona-Virus selbst. Und damit sind wir bei der zweiten Geschichte. Kämpfernatur Im November 2020 änderte sich schlagartig das Leben von Michael Eilhoff. Er erkrankte an Corona, und die Infektion nahm bei ihm einen schlimmen Verlauf. Fast zwei Monate lag er auf der Intensivstation der Berliner Charité im künstlichen Koma. Später in der RehaKlinik brauchte er noch regelmäßig extra Sauerstoff. Ohne Rollstuhl konnte er sich lange nicht fortbewegen. Danach schaffte er selbst mit Krücken kaum 50 Meter. Die Schwierigkeit die Füße zu heben, verursacht vermutlich durch die lange Liegezeit oder Lagerung während des Komas, verbesserte sich nicht wesentlich. Eine harte Zeit mit großen Ängsten für seine Frau Cindy, die trotz der mentalen und zeitlichen Belastung das Restaurant weiterführte. Nur langsam und beschwerlich kämpfte sich Eilhoff zurück ins Leben. Sogar die Berliner Boulevardpresse nahm Anteil und thematisierte seine Erkrankung und Genesung. Genesen war er, aber nicht gesund. Geblieben ist eine Schwerbehinderung bis heute; Long Covid bzw. Post-Covid-Syndrome, als da sind Luftnot, Erschöpfung, Kraftverlust. Aber an Lebensmut und Optimismus hielt er stets fest. „Ich habe überlebt. Viele hatten nicht so viel Glück“, sagt er rückblickend. „Selbst in der schlimmsten Zeit habe ich mich immer darauf konzentriert, wie es weitergehen soll“, erzählt er. „Gut, ein Restaurant konnte ich nicht mehr führen, das war mir klar – also, was mache ich jetzt?“ Eine Zeitlang nahm der Küchenchef wenigstens teilweise die Arbeit im Restaurant wieder auf. Parallel dazu nutzte er die Zeit zur Weichenstellung für einen Neustart. Auch Überlegungen, was wirklich wichtig ist im Leben, was für ihn zählt, ließen ihn seine Prioritäten hinterfragen und neu setzen. Klar war, dass er die wiedergeschenkte Lebenszeit intensiver mit seiner Frau Cindy verbringen wollte. Mit ihr ist er seit zehn Jahren verheiratet. Gemeinsame Freizeit wie längeren Urlaub hatten sie immer hintenanstellen müssen. Dann spielte ihnen auch noch das Leben in die Karten, so dass er 2022 sein Restaurant in die Hände eines ambitionierten jungen Kochs mit einem ambitionierten jungen Team geben konnte. Café-Manager Hier kommen wir auf die erste Geschichte zurück. Als Mühlenbecker behielt der Gastronom Eilhoff immer auch die Die mobile Kaffeebar … hat übrigens eine lange Tradition. Wer zu diesem erfolgreichen Geschäftsmodell nachschlägt, erfährt, dass im Jahr 1872 der amerikanische Lebensmittelhändler Walter Scott auf die Idee kam, eine Art Fenster in seinen Planwagen zu schneiden, diesen Lunchwagon vor Büros zu parken und aus der Luke heraus den Angestellten Kaffee, Kuchen und Sandwiches zu verkaufen. Kaffeegenuss auch für unterwegs: Der Kaffee to go war geboren. In Nordamerika der 1930er Jahre nahm der Trend um die mobilen Snacks richtig Fahrt auf. Heute gibt es zunehmend in Stadt, auf dem Land, auf Märkten und Festen mobile Kaffeebar im Minianhängern, als Fool-Truck und sogar als Coffee-Bike. Man kann Michael Eilhoff und seine Kaffeebar mieten. Der Foodtrailer lässt sich überall aufstellen und ist schon optisch ein Highlight auf jeder Outdoor-Party. Die mobile Kaffeebar ist ganzjährig geöffnet. Eilhoffs Fazit im zweiten Winter als Café-Manager: „Die Kaffeebar läuft gut. Es gibt sogar schon Stammpublikum.“
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