Von LED-Lampen & Wärmepumpen Am Rande des Mühlenbecker Landes erhebt sich das Rathaus, ein Ensemble aus historischem ltbau und moderner Erweiterung. Der Altbau, mit seiner Fassade und den hohen Fenstern, fügt sich harmonisch in die umliegende Natur ein. Vor dem Eingang rahmen gepflegte Beete und alte Bäume den Weg, der zum Eingang des Gebäudes führt. Innen dominieren klare Linien und helle Farben. Im ersten Stock des Altbaus liegt das Büro der Klimaschutzmanagerin. Hohe Decken, eine schlichte Einrichtung und historische Karten an den Wänden verleihen den Räumen eine funktionale Ruhe. Ein Schreibtisch mit Blick auf die grüne Umgebung, geprägt von grünen Wiesen mit Bäumen und Sträuchern, zeugt von einer Umgebung, die hier den Fokus auf Nachhaltigkeit und Gemeindeverantwortung lenkt. Die Atmosphäre ist eine stille Verbindung von Traditon und einem klaren Blick in die Zukunft – ein passender Rahmen für die Maßnahmen, die hier geplant und umgesetzt werden. Hanna Broghammer sitzt hier mit den anderen Mitgliedern des Stabs des Bürgermeisters. Erkennbar ist sie durch ihr engagiertes und freundliches Auftreten und einem offenen Lächeln. Neben der Stabsstelle für Gemeindemarketing, der Pressestelle und einigen weiteren Aufgabengebieten, die sich im Stab des Bürgermeisters wiederfinden, ist seit 2018 auch die Stelle der Klimaschutzmanagerin vertreten. „Die Einrichtung der Stelle war ein wichtiges Thema für den Bürgermeister“, erzählt Frau Broghammer. So wurde nach der Ausarbeitung eines fast 200 Seiten langen Klimaschutzkonzeptes für die Gemeinde schnell klar, dass all die daraus resultierenden Aufgaben und Verantwortungen eine neue Stelle erfordern. Auch bei Fragen von Bürgerinnen und Bürgern und bei der Ausrichtung von Projekten und Präsentationen zum Thema Klimaschutz spielt die Klimaschutzmanagerin eine wichtige Rolle. Die Bundesregierung finanziert die Stelle für die ersten drei Jahre zu 65 % und die zwei folgenden Jahre mit 40 %, damit die Gemeinde nicht die volle finanzielle Last tragen muss. Aber was ist denn überhaupt ein Klimaschutzkonzept? Eine Frage, die selbstverständlich geklärt werden muss, da es die Grundlage für den lokalen Klimaschutz darstellt. Das Klimaschutzkonzept wurde 2016 von einem Ingenieurbüro erstellt und bündelt alle Informationen über die Gemeinde, die für den Klimaschutz relevant sind. Grundsätzlich bewertet wird erstmal die Ausgangslage der Gemeinde, wobei verschiedenste Faktoren wie geografische Lage, natürliche Ressourcen, die demografische Entwicklung und viele weitere Faktoren zur Einschätzung herangezogen werden. Weiter geht es mit der Analyse verschiedener Zukunftsszenarien, die Ausarbeitung lokaler Maßnahmen und Potenziale und Pläne, wie diese umgesetzt werden können. „Dabei werden ganz konkrete Angriffspunkte für wirkungsvolle Maßnahmen zum Klimaschutz identifiziert.“ Fasst Frau Broghammer zusammen. Im Klimaschutzkonzept stehen zwar viele umfangreiche Maßnahmen, doch diese gilt es natürlich auch rechtzeitig umzusetzen. „Die Maßnahmen reichen von E-Mobilität zum Ausbau der erneuerbaren Energien hin zu der Umsetzung von Projekten zum Thema Klimawandel in Kitas und Schulen.“ Besonders hervorzuheben ist die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf energiesparende LED-Technik, die in den Ortsteilen Schildow und Schönfließ bereits zu einer nachhaltigen Reduzierung der CO2-Emissionen führte. Auch die Schaffung der nötigen Infrastruktur für E-Mobilität spielt eine wichtige Rolle. Neue E-Ladesäulen, etwa auf dem Besucherparkplatz des Rathauses, fördern den Umstieg auf umweltfreundliche Antriebe. Parallel dazu wird der Einsatz von Photovoltaikanlagen vorangetrieben, beispielsweise auf kommunalen Gebäuden wie Schulen, Kitas und Gebäuden der Gemeinde. Neben diesen direkten Projekten gibt es auch weniger sichtbare. „Nicht alle Einsparungen sind messbar, auch das ist etwas, woran wir arbeiten“, führt Frau Broghammer aus. Auch bundesweit diskutierte Themen wie die Wärmewende finden in der Gemeinde Beachtung. Der Fokus liegt dabei aktuell vor allem auf der energetischen Sanierung öffentlicher Gebäude und den Einsatz von modernen Heizmethoden, wie Wärmepumpen und sogar Geothermie. Zudemwird die Einführung von Nahwärmenetzen geprüft, um zukünftig die ganze Gemeinde effizient und nachhaltig zu versorgen. Trotz der bisherigen Fortschritte sieht sich die Gemeinde mit einigen Herausforderungen konfrontiert. Frau Broghammer problematisiert: „Besonders bei großen Projekten fehlt der Gemeinde das Budget im Bereich Klimaschutz. Außerdem sind wir häufig auch auf andere Behörden angewiesen, was die Umsetzung von wichtigen Maßnahmen deutlich verzögert.“ So ist zum Beispiel der Ausbau von lokalen Radwegen an Straßen, die im Besitz des Landkreises oder des Bundeslandes sind. Seitens der Bürgerinnen und Bürger gibt es wenige Herausforderungen. Das Wichtigste an ihrer Tätigkeit ist für Frau Broghammer jedoch klar: „Kommunikation mit Bürgerinnen und Bürgern, mit meinen Kollegen im Rathaus, besonders in Bezug auf sehr fachliche Themen und natürlich auch mit anderen Klimaschutzmanagerinnen und Klimaschutzmanagern. Besonders der Austausch von Erfahrungen und die enge Kooperation bei verschiedenen Projekten ist enormwertvoll.“ Der 17-jährige Moritz Hempel aus Schildow interviewte Klimaschutzmanagerin Hanna Broghammer. Er wollte wissen, wie eine engagierte Klimaschutzmanagerin auf lokaler Ebene gegen den Klimawandel wirkt. Den Artikel, den Moritz darüber für „Jugend schreibt – ein Redaktionsprojekt der F.A.Z.“ verfasste, dürfen wir hier abdrucken. Danke! „Jugend schreibt“- Autor Moritz Hempel besuchte Hanna Broghammer im Rathaus Klimaschutz im Mühlenbecker Land / 27
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