12 / Zwischen Mechanik und Mode – KFZ-Mechaniker Frank Dambeck peppen will, kann bei Dambeck fündig werden. Das ist gewünscht, denn Passion soll hier mit Business zusammengehen. Dambeck war schon zu Ostzeiten in der Punk-Szene. So kennt man ihn im Freundes- und Bekanntenkreis. Was ihm Punk heute noch bedeutet? „Punk ist mehr als Musik, Mode oder Protest gegen was auch immer. Es ist eine Einstellung, ein Lebensgefühl. Kein Mitläufer sein, den eigenen Weg gehen und authentisch bleiben, auch wenn man aus dem Rahmen fällt“, begründet Frank Demenz sein Festhalten an den Idealen aus seiner Sturm- und Drangzeit. „Nicht zuletzt auch, weil ich Punk immer mit Fun verbinde.“ Ich mach´ mein Ding So ist Frank Dambeck auch sehr eigen, was den Wohlfühlfaktor seines Büros angeht. Die Wände und sogar die Decken sind gepflastert mit Postern bekannter Punk-Bands wie Sex Pistols. Daneben hängen Konzertankündigungen von AC/DC, Status quo, anderer Pop- und Rockbands- sowie Aufhänge voller Privataufnahmen. Dazwischen Werbeschilder aus Metall, etwas Military, jede Menge Knochenmänner und Totenköpfe, ein komplettes Schlagzeug und E-Gitarren … Ein Punk-Fan und Musikfreund, der Geschichte(n) sammelt und erzählt. Außerdem präsentieren sich weitere Sammlerobjekte, die man in einer Autowerkstatt nicht gerade erwartet: Flaschen in übersehbarer Zahl mit hochprozentigem Inhalt und in „BlickfangQualität“. Eckig, dickbauchig, elegant, dekorativ oder als Glasfiguren finden sie sich überall in den Büroräumen, in Regalen, neben Schreibtisch, PC und Kaffeemaschine, in der Küche und Kundenecke. Der Sammler Dambeck verzichtet bewusst auf Struktur, ignoriert Regeln und Kategorien, bevorzugt weder Marke, Art noch Herkunftsregion. Ob irischer Whiskey, kubanischer Rum oder französischer Cognac – er trägt zusammen, was ihm gefällt, ist quasi „typenoffen“ wie seine Werkstatt. Dabei geht es ihm ausschließlich ums Design. Je ausgefallener, je besser. „Übrigens, nicht dass man falsche Schlüsse zieht“, betont er. „Das Hochprozentige verbleibt natürlich in den Flaschen.“ Arbeit, Familie, Freizeit in Work-LifeBalance Manchmal wünschte sich Jaqueline Dambeck schon, ihr Mann würde etwas kürzer treten, „aber verlangen Sie das mal von jemandem, der sein Hobby zum Beruf gemacht hat!“, sagt die gebürtige Mühlenbeckerin. „Das Familienleben kommt aber nicht zu kurz.“ Die Schwiegermutter Hannelore wohnt mit im Backsteinhaus. Gemeinsam besuchen sie Konzerte, treffen sich mit Tochter Jennifer, spielen mit Enkelin Marta und besuchen seine schon betagten Eltern. Und zwischendurch dreht man eine Gassirunde mit Schäferhund Mathi. Wegen ihm können sie wochenlange Urlaube nicht einplanen. Doch das ist nicht neu, sie hatten immer schon ein Familienmitglied mit vier Beinen. In der Gemeinde fühlen sich beide zuhause und schätzen die Natur, die Ruhe und die nachbarschaftliche Gemeinschaft. Es gibt gegenseitige Einladungen und Hoffeste. In die Zukunft schaut Frank Dambeck zuversichtlich. „In meiner Branche ist genug Arbeit da,“ sagt er. „Autos werden immer gefahren, müssen instandgehalten oder repariert werden.“ Ideen und der Spaß an neuen Projekten werden ihm auch künftig nicht ausgehen, da ist er sich sicher. Im nächsten Jahr wird erst einmal kräftig gefeiert: Frank und Jaqueline Dambeck werden jeder 60. Das gemeinsame 120. Jubiläum begehen beide natürlich mit einem Punk-Konzert. Text: Lucién Weber / Fotos: Fotogruppe SichtWeisen
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