28 / Nachrichten aus dem Rathaus Heidekrautbahn RB 27: Kürzungen der Betriebszeiten Die VBB informiert, dass ab dem 14. Dezember auf der Bahnstrecke RB 27 Basdorf–Wensickendorf–Schmachtenhagen ein neuer, deutlich reduzierter Fahrplan umgesetzt wird. Künftig soll die Heidekrautbahn nur noch montags bis freitags in den Hauptverkehrszeiten fahren. Fahrten zu den Randzeiten sowie an Wochenenden und Feiertagen entfallen. Ganz gestrichen werden Bahnfahrten nach Schmachtenhagen; der Bahnhof wurde bislang nicht täglich, aber an den Wochenenden angefahren. Um die Fahrplanänderungen zu verhindern, hat Bürgermeister Filippo Smaldino bereits im Juli dieses Jahrs ein Schreiben an den VBB verfasst mit Bitte um eine Überprüfung der Entscheidung. „Die Einschränkungen für unsere Bürgerinnen und Bürger in Zühlsdorf durch den gekürzten Fahrplan sind massiv und meines Erachtens nicht tragbar“, bewertet er die Situation. Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) begründet in seiner im September erfolgten Antwort die Reduzierungen der Fahrzeiten mit begrenzten finanziellen Mitteln, welche für den Schienenpersonenverkehr zur Verfügung stehen. Weiter heißt es, dass es deswegen zu gezielten Änderungen kommen muss. Um die Auswirkungen auf die Fahrgäste möglichst gering zu halten, sind insbesondere wenig nachgefragte Verbindungen betroffen. Mit einem Durchschnitt von unter zehn Fahrgästen pro Fahrt ist dies zwischen Basdorf und Wensickendorf der Fall. Die VBB beteuert, dass die Entscheidung der Streckenänderung sorgfältig abgewägt wurde und zu einer Gesamtheit von Angebotsanpassungen zählt, welche durchgeführt werden mussten. Einziger Lichtblick der Antwort ist die Aussicht auf eine erneute Überprüfung des gesamten Fahrplanes, wenn sich die finanziellen Rahmenbedingungen ändern. Dies ist für Filippo Smaldino jedoch keine zufriedenstellende Antwort. Um seinen Unmut kundzutun, nahm Filippo Smaldino, wie auch viele betroffene Anwohner, die die Bahnhöfe nutzen, an der Protestaktion zum Erhalt des alten Fahrplanes am 01.11.2025 teil. Erfreulicherweise konnte Filippo Smaldino die beiden Landtagsabgeordneten Björn Lüttmann und Benjamin Grimm als Unterstützer gewinnen, sich auf Landesebene, neben Frau Walter-Mundt, für die Bestellung der Fahrten der Heidekrautbahn am Wochenende und in den Randzeiten einzusetzen. Dies ist zumindest ein Erfolg. Denn der Weg der zur Regenerierung der Wochenend- und Randzeiten erfordert voraussichtlich einen längeren Atem und viele Unterstützer. In der Pressemitteilung der Landtagsabgeordneten vom 21.11.2025 äußerten sich die Politiker wie folgt: Björn Lüttmann, Landtagsabgeordneter für Oranienburg, Leegebruch und Liebenwalde: „Ich kann den Frust vor Ort gut nachvollziehen. Es bleibt eine Herausforderung, mit begrenzten Mitteln ein bestmögliches Verkehrsangebot im Land zu schaffen. Die Fahrgastzahlen in ländlichen und städtischen Regionen unterscheiden sich natürlich aufgrund der Bevölkerungsdichte. Mobilität ist aber auch Daseinsvorsorge, deshalb dürfen Planungen im Schienenpersonennahverkehr nicht dazu führen, dass Regionen abgehängt werden. Auch wenn der PlusBus erfreulicherweise Schmachtenhagen ansteuert, und auch künftig ansteuern wird, ist der Wegfall der Wochenendfahrten schmerzhaft. Der VBB sollte regionale Entwicklungen bei der Bestellung des Schienennetzes berücksichtigen, die zu steigenden Fahrgastzahlen führen können. Genau das ist bei der RB 27 der Fall. Mit der im Herbst neu eröffneten Caravanserei in Schmachtenhagen entsteht ein neues touristisches Ziel mit erheblichem Potenzial. Wichtig istmir, dass der Bahnanschluss in Schmachtenhagen grundsätzlich erhalten bleibt. Deshalb halte ich es für notwendig, die RB 27 spätestens im kommenden Jahr neu zu bewerten. Wenn sich dabei zeigt, dass die Nachfrage eine Rücknahme der Kürzungen rechtfertigt, müssen die Bahnen wieder fahren.“ In den betroffenen Orten sorgt das für großen Unmut. Die SPD-Landtagsabgeordneten Björn Lüttmann und Dr. Benjamin Grimm setzen sich daher dafür ein, dass die Strecke zeitnah neu bewertet wird und die nun beschlossenen Kürzungen so schnell wie möglich zurückgenommen werden. Dr. Benjamin Grimm, Landtagsabgeordneter für Glienicke/Nordbahn, Birkenwerder, Hohen Neuendorf und das Mühlenbecker Land: „Der Wegfall der Fahrzeiten in den Randzeiten unter der Woche bedeutet vor allem für Berufspendler einen erheblichen Einschnitt. Auch am Wochenende muss es möglich sein, die Bahn zu nutzen. Und ja, Bahnstrecken müssen insgesamt wirtschaftlich zu betreiben sein. Vielleicht müssen wir aber mehr drüber nachdenken, wie wir eine bessere Auslastung erreichen. Zum Beispiel durch sinnvolle Synergien mit Bussen, umliegendem Regional- und Fernverkehr oder saisonalen Angeboten zur Hauptausflugszeit. Wir dürfen nicht aufhören, durchdachte Angebote zu machen. Kürzungen dürfen nicht dazu führen, dass Strecken dauerhaft stillgelegt werden! Daher befürworte ich die Neubewertung ausdrücklich!“ Texte: Jeannine Freiherr / Fotos: Fotogruppe SichtWeisen
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