Mühlenspiegel 41

Kinderseite / 33 doch an der Kiste ankommen, bleibt Elli wie erstarrt stehen. „Was ist denn?“, fragt Puck verwirrt. „Der Deckel, hier war gestern ein Deckel drauf“, sagt Elli. Puck schaut sich um. Weit und breit kein Deckel zu sehen. Nur den großen Holzkas- ten sieht Puck, an dem es sehr ungewöhn- lich riecht. Ein neuer Geruch, den Puck noch nicht kennt, und dieser Geruch kommt nicht von den Küchenabfällen, die hier fröhlich vor sich hin modern. Ratlos starrt Elli zu der Stelle, wo der Deckel sein sollte. „Komisch, das muss ich wohl vergessen haben. Aber wo steckt er?“ Eine Weile suchen die beiden den Deckel, doch als das Wasser vom Regen ihnen kalt von den Haaren tropft, gehen sie zurück zum Haus. Den ganzen Weg entlang schüttelt Elli nachdenklich den Kopf: „Ich bin mir ganz sicher, dass ich den Deckel gestern in der Hand hatte. Komisch.“ So verwundert sind sie beide, dass sie ganz vergessen, sich die Sache mit den Würmern genauer anzusehen. Doch etwas anderes lässt Puck in den nächsten Stunden keine Ruhe. Es ist der neue Geruch an dieser Kiste, in der Elli die Gartenabfälle für die Würmer sammelt. Puck hat eine sehr empfindliche Nase, und dieser Geruch lässt ihm keine Ruhe. Trotz des Regens geht er bald allein zurück in den Garten, um diese ungewohnt riechende Sache genauer zu erkunden. In der Nähe der Kompostkiste bleibt er wie angewurzelt stehen. Da ist etwas! Was sind das für Geräusche? Machen etwa die Würmer solch einen Radau? Puck duckt sich flach auf den Boden und versucht so leise zu sein, dass niemand ihn bemerken kann. Dann sieht er, wie aus der Kiste im hohen Bogen Kartoffelschalen herausgeflogen kommen. Puck spitzt die Ohren. „Das kann nicht sein, schon wieder nur Möhren und Kartoffeln? Was ist mit dem leckeren Zeug? Es gab doch schon lange nichts Süßes mehr? Warum keine Apfelgriebsche? Isst sie etwa keine Äpfel mehr?“ Eine zweite Stimme antwortet, und es hört sich so an, als spräche jemand mit vollem Mund: „Wasch meinscht du?“ Und schon hört Puck ein lautes Gezeter und Geschimpfe, wie: „Mein Apfel! Gib den wieder her!“ und „Geh weg, isch hab ihn zuerscht geschehen.“ Puck sträuben sich die Haare vor Angst, und doch schleicht er sich vorsichtig hinter den Sträuchern näher heran, denn seine Neugier ist so größer als die Angst. Als er nah an der Kiste ist, knackt unter seiner Pfote plötzlich ein Zweig. Sofort hört der Lärm in der Kiste auf. Es ist so still, dass man ein Blatt zu Boden fallen hören könnte. Dann sieht Puck erst vier Pfötchen am Rand der Kiste, wenig später vier graue Ohren, schwarze Knopfaugen, umringt von schwarzem Fell in kleinen, plüschig grauen Gesichtern. AUF WEN TRIFFT PUCK? WIE GEHT ES WEITER? DIE FORTSETZUNG DER GESCHICHTE FINDET IHR AUF: BIT.LY/ULISCHREIBT Was gehört in den Kompost und was nicht? Text: Ulrike Haase Foto: Adobe Stock Mehr Geschichten von Puck: www.ullischreibt.net Eierschalen Blätter Milch- produkte Grünschnitt ?? Fleisch Reste von Obst &Gemüse Regenwürmer Fisch Rinderdung Asche Kot von Haustieren

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