Mühlenspiegel 42

Gefährdung & Schutz Mitte des 19. Jahrhundert wurde der Biber durch menschliche Verfolgung beinahe ausgerottet. Wegen seines dichten Fells, des Fleisches und vermeintlich medizinischer Wirkstoffe wurde er stark bejagt. Heute spielen diese Ursachen keine Rolle mehr. Dennoch hat die Art vor allem mit dem Straßentod und der Lebensraumvernichtung durch Abhol- zung und Flächennutzung zu kämpfen. Er zählt zu den europarechtlich streng geschützten Tierarten. Somit ist es verboten, den Biber zu fangen, zu töten, zu stören oder seine Fortpflanzungs- und Ruhestätten zu beschädigen. Zuwiderhandlungen werden mit bis zu 50.000 € geahndet! Wenn Sie so etwas beobachten, melden Sie es – Wegschauen ist kein Kavaliersdelikt! 22 / Biber – Freunde oder Feinde Der Biber Art: Europäische Biber (Castor fiber) Gewicht & Größe: Das größte Nagetier Europas erreicht eine Größe von bis zu 1,35 m. Knapp 30 cm entfallen allein wegen des Schwanzes. Mit bis zu 36 kg ist ein Biber schwerer als ein Reh. Nahrung: Biber sind reine Pflanzenfresser. Krautige Pflanzen, junge Blätter und Rinde von Bäumen gehören zum Nahrungsspektrum. Das sich in Brandenburg rund 3600 Biber wieder ansiedeln konnten und somit eine nahezu flächendeckende Population vorhanden ist, verdankt der Biber insbesondere seinem strengen Schutzstatus. Er ist eine nach Bundesnaturschutzgesetz streng geschützte Tierart, was bedeutet, dass das Stören, Verletzen, Fangen und Töten von Bibern verboten ist. Darüber hinaus sind auch seine Dämme und Lebensstätten – also die Baue und Burgen – streng geschützt und dürfen nicht beschädigt werden. Doch was genau macht den Biber und seine Lebensweise so besonders? Biber sind reine Pflanzenfresser und ernähren sich von krautigen Pflanzen, Blättern, Zweigen und der Rinde von Bäumen. Sie machen keinen Winterschlaf und sind somit das ganze Jahr über aktiv. Während sie im Sommer eher krautigen Aufwuchs, Blätter und Wurzeln von Wasserpflanzen und gelegentlich auch Ackerfrüchte fressen, stehen imWinter eher Gehölze auf dem Speiseplan. Sie nutzen dabei insbesondere gern Gehölz in direkter Nähe zum Gewässer. Biber sind sehr territoriale Tiere und leben in festen Revierstrukturen. Die Größe eines jeden Reviers ist dabei individuell abhängig vom Nahrungsangebot entlang des Gewässers. Steht viel Nahrung zur Verfügung, ist das Revier kleiner, als wenn wenig Nahrung zur Verfügung steht. So kommt es, dass in Gewässern mit sehr gutem Nahrungsangebot im Uferbereich sehr viele Biber auf engem Raum wohnen. Der Biber steht unter Schutz Biber leben im Familienverband und pflegen starke soziale Bindungen. Paare bleiben oft ein Leben lang zusammen und die Jungtiere bleiben bis zu zwei Jahre bei ihren Eltern, bevor sie sich auf die Suche nach einem eigenen Revier machen. Kommen fremde Biber von außerhalb in das Revier einer Biberfamilie, so werden diese vertrieben. Hierbei kann es zu heftigen Auseinandersetzungen kommen. Bekannt sind Biber insbesondere für ihre Baukünste, die sie in der Natur zur Der Biber ist ein geschickter Baumeister und Landschaftsgestalter, der in den letzten Jahrzehnten eine beeindruckende Rückkehr in unsere heimischen Flusslandschaften und Feuchtgebiete erlebt. Einst fast ausgerottet, steht er nun als Symbol für Naturschutz, biologische Vielfalt und die Regeneration der Natur. Biber:Freunde oder Feinde ?

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