Mühlenspiegel 42

#42 Ausgabe Winter 2023/24 Mit Nostalgie und Pferdestarken ... .. Wie das Team des Ostberliner Löschzug e.V. Oldtimerherzen über unsere Gemeindegrenzen hinaus höher schlagen ließ! Bürgermagazin der Gemeinde Mühlenbecker Land Kostenlos für Bürger und Gäste der Gemeinde Mühlenbecker Land | An sämtliche Haushalte ALLE JAHRE WIEDER ... Wohin in der Vorweihnachtszeit? Wir haben die wichtigsten Termine zusammengetragen. RÜCKBLICK & AUSBLICK Die Weihnachtswünsche aus unseren Kirchen sowie von Bürgermeister Filippo Smaldino BIBER IM REVIER Warum der Nager unter Naturschutz steht? Wir haben unsere Biberbeauftragte gefragt!

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Liebe Nachbarinnen und Nachbarn, das Jahr neigt sich dem Ende zu, wir sind weniger draußen, mehr drinnen – in uns gekehrt. Und so sitze ich gerade am Mühlenspiegel und denke an ein heute geführtes Gespräch. Darin ging es um Beziehungen. Was sind sie für jeden einzelnen von uns? Wie definieren wir Beziehungen? Was erwarten wir von ihnen? Was macht eine Beziehung aus und muss sie immer zwischen zwei Menschen sein? Für den einen ist die Beziehung zur Kirche wichtig – heute vielleicht mehr als je zuvor! Und so freuen wir uns, dass auch in diesem Jahr die Pfarrerin und Pfarrer des Mühlenbecker Landes einen Weihnachtsgruß für Sie verfasst haben (S. 7). Weltlicher ist sicherlich die Beziehung, die unsere Oldtimer-Freunde vom Ostberliner Löschzug e.V. zu ihren Fahrzeugen haben. Die Freude, die dieses Hobby mit sich bringt, war beim diesjährigen 1. Oldtimer-Treffen in Mühlenbeck zu sehen und zu erleben. Lesen Sie dazu ab S. 8. Beziehungen kann man haben und muss man pflegen. So wie unsere Kinder der Kita "Schneckenhaus" aus Zühlsdorf in Zukunft ihren Kirschbaum pflegen müssen. Drei große Firmen haben unsere Kita ausgewählt und unterstützen sie für ein Jahr lang. Zum Start wurde ein Kirschbaum gepflanzt. Alles dazu ab S. 43. Eine interessante Beziehung haben auch die Besitzer des Gutshauses Summt zu ihrem neuen Zuhause aufgebaut. Einst verlassen erstrahlt das alte Gemäuer nun in neuem architektonischem Glanz. Dass der Weg dahin nicht immer einfach war, erfahren Sie ab S. 24. Neue Beziehungen hat auch unsere Isabel aus Schildow knüpfen können, als sie bei den World Dwarf Games im Staffellauf die Goldmedaille holte – Eine Wahnsinnsleistung! Lesen Sie mehr dazu ab S. 20. Nicht zu vergessen sind auch die engen Beziehungen, die unsere Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr haben (müssen) – müssen sie sich doch bei ihren täglichen Einsätzen aufeinander verlassen können. Ebenso wie wir uns 24/7 auf sie verlassen. Das ist nicht selbstverständlich! Und deshalb kann man die Arbeit unserer ehrenamtlichen Helfer nicht oft genug vorstellen oder über sie berichten. Mehr dazu lesen Sie ab S. 52. Sie sehen, das Feld ist weit ... Und letztlich gibt es viele verschiedene Formen von Beziehungen. Zu Menschen, zu Dingen, zum Glauben ... Wichtig ist, dass man offen ist, sich nicht verschließt und zuhört. So wie auch Sie wieder zuhören können, bei unserem diesjährigen Sprechenden Adventskalender (S. 6). Beziehungen – wir brauchen sie, wir leben sie, aber wir müssen sie auch pflegen. Ich hoffe, Sie haben in den nächsten Wochen Zeit dazu. Bei mir sind viele Beziehungen in diesem Jahr zu kurz gekommen. Das möchte ich im neuen Jahr ändern, denn Beziehungen dürfen keine Einbahnstrasse sein. Ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben ein besinnliches Weihnachten und ein gesundes neues Jahr. Und vergessen Sie nicht: Wir sind das Licht! Lassen Sie uns in dieser dunklen Zeit (er)strahlen! Ihre Sandra Freund freund@muehlenbecker-land.de Editorial Editorial / 3 Anzeige

03 Editorial Grußwort der Redaktions- leiterin Sandra Freund 06 Weihnachtsgruß unserer Pfarrerin und unserer Pfarrer Die Kirchentermine zu Weihnachten und der Sprechende Adventskalender 2023 08 Oldtimer-Treffen in Mühlenbeck Nostalgie und Pferdestärken 12 40 Jahre Café Feldheim Perfekte Dinner bei Chefkoch Dirk Janutta 16 Einschulung 2023 Herzlich willkommen – Unsere ABC-Schützen 20 Schnell, schneller Isabel Mit schnellen Füßen zur Goldmedaille 22 Biber: Freunde oder Feinde? Wir haben bei der Biber- beauftragten nachgefragt! 24 Gutshaus Summt Gestern – Heute – Morgen 28 Kinderseite Pucks Spezialbaum 32 Alle reden vom Klima Unsere Klimaschutzmanagerin Hanna Broghammer 34 Mein Jahresrückblick Bürgermeister Filippo Smaldino lässt das Jahr 2023 Revue passieren Ökologische Haustechnik für eine saubere Zukunft... Ulf Biederstedt Ihr freundliche Partner Buderus · Gas- und Ölfeuerung · Holzheiztechnik + Kamine · Wärmepumpen + Solar · Sanitär- und Badumbauten · Beratung, Planung, Service · Wartung und Kundendienst Die komplette Haustechnik für eine saubere Zukunft, energiesparend, komfortabel, erweiterbar. Wir beraten Sie gern! Wärme ist unser Element Großstückenfeld 8 16567 Mühlenbeck Telefon: 033056 - 81752 Telefax: 033056 - 420278 E-Mail: info@heat-partner.de Internet: www.heat-partner.de 08 06 Inhaltsverzeichnis Titelbild Der Ostberliner Löschzug e.V. Foto: Fotogruppe SichtWeise 20 24 Anzeige

36 Nachrichten aus dem Rathaus Politik und Verwaltung Infos aus unserer Gemeinde 42 Ein Kirschbaum für die Kita "Schneckenhaus" Ein tolles Gartenjahr liegt hinter den AckerRackern aus Zühlsdorf 45 Rock am Stock Die Wirtschaftsjunioren laden 180 Senioren zu einem Tag voller Kultur und Gaumenfreuden ein 50 Blaulichttag in der Kita "Raupe Nimmersatt" Polizei, Feuerwehr & Rettungsfahrzeug zu Besuch 52 Nachrichten von der Feuerwehr Auszeichnungen Ehrungen und jede Menge Spaß 56 Nachrichten aus den Vereinen Termine & Neuigkeiten 62 Nachrichten aus der Kultur Darauf können wir uns freuen 66 Vorschau Die Ausgabe 43 erscheint im Frühling 2024 Inhaltsverzeichnis / 5 62 50 50 42 Anzeige Der neue KALENDER 2024 mit Aufnahmen aus dem Mühlenbecker Land ist da! Ab jetzt in der Bürger- und Touristinformation in Mühlenbeck erhältlich 68

6 / Nachrichten aus dem Rathaus Wei nachten im Mühlenbecker Land Auch in diesem Jahr wird es wieder einen Sprechenden Adventskalender in unserer Gemeinde geben. Zur diesjährigen Adventszeit öffnet die Bürger- und Touristinformation jeden Tag zwischen 17 und 18 Uhr ihre Türen. Die Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinde sind eingeladen, sich zu melden (q0176/46 66 8792 / Eagueeras-gaeng@ muehlenbecker-land.de), um sich für das Vorlesen einer Geschichte eigener Wahl anzumelden. Darüber hinaus gibt es täglich in der Touristinfo für die Kinder ein Puzzleteil abzuholen*, dass sich am Ende der 24-tägigen Adventszeit zu einem großen Bild fügt, auf dem die Kinder wiederum einen Hinweis erhalten über einen Ort, an dem ein kleines Weihnachtsgeschenk auf sie wartet. In der Zeit zwischen 16 und 18 Uhr lesen Erwachsene für Erwachsene und Kinder eine kurze Geschichte vor. Wer mag, kann sich auf das Vorlesen der Geschichte beschränken. Gerne kann aber auch rund um das Vorlesen eine kleine Adventsfeier entstehen. Bringen Sie gern Glühwein, Kinderpunsch, Gebäck mit. Egal, ob Sie vorlesen aber auch, wenn Sie nur als Besucher kommen. Und sicher wird niemand daran gehindert werden, das eine oder andere Weihnachtslied zu singen. Nutzen Sie den Raum und die Zeit, um einen Moment der Besinnung und Begegnung zu erleben. Wann und wo? Ab dem 1. Dezember* in der Bürger- und Touristinformation, Hauptstr. 9, 16567 Mühlenbeck *Ausnahmen: 1. und 3. Advent in der Dorfkirche Mühlenbeck (11 bis 14 Uhr) und 2. Advent und Heiligabend in der Dorfkirche Schildow (11 bis 14 Uhr) Infos auch unter: < www.muehlenbecker-land.de ... und es öffnet sich eine Tür ... sprechende Der Advents- kalender 2023

Weihnachten im Mühlenbecker Land – Unsere Pfarrer / 7 Weihnachtsgruß Kirchen - die Welt im Kleinen Martinstag in Schildow und anderswo. Viele Kinder und einige Erwachsene stehen um ein Pferd mit Reiter herum. Hörnchen stehen da in Körben. Eine alte Geschichte wird erzählt, darin wird ein Mantel mit einem Schwert geteilt und die Hälfte einem Armen geschenkt. Die Kinder teilen das Hörnchen und sie merken: wenn ich teile, werden zwei Menschen froh: du und ich. Und das Nikolausfest. Nach alter Tradition schenkt man sich, besonders den Kindern, am 6. Dezember Obst, Nüsse und Süßigkeiten. Warum? Weil ein Nikolaus von Myra vor 1700 Jahren Menschen vor der Verzweiflung und sogar vor dem Hungertod gerettet hat. Durch das Fest bleibt sein Beispiel lebendig, den Hilflosen beizustehen. Und warum feiern wir Weihnachten? Vor 2000 Jahren waren mal eine schwangere Frau und ihr Mann auf der Suche nach einer Wohnung. Das Kind wurde unter menschenunwürdigen Umständen geboren, Tiere und die Natur boten ihm Herberge. Die ersten Gratulanten waren Typen, denen man sonst nicht einmal die Hand geben möchte. Und dann kamen noch Leute aus dem Osten, die suchten etwas, das ihnen Licht und Richtung für ihr Leben gibt. Und alles wurde gut. Oder doch nicht alles? Es gab auch schlimme Zeiten, richtig böse Geschichten, durch Menschen verursacht, die nichts gelernt und nichts begriffen hatten. Trotzdem: die gute Botschaft war da. Dass bei diesem Ereignis damals einfach viel Liebe dabei war und Gottes Liebe über allem. Das feiern wir. Damals vor 2000 Jahren. Oder heute? Ja, damals und heute und jederzeit. Die Kirche ist die Welt und ihre Geschichte im Kleinen, die Religion fasst zusammen, was die Menschen zu allen Zeiten bewegt, im Mühlenbecker Land, Deutschland, der Welt, in den Urlaubsregionen und den Krisengebieten. Und dann werden Lösungen und Perspektiven sichtbar - und Hoffnung, Glauben und Liebe bleiben. In diesem Sinne wünschen wir allen Menschen im Mühlenbecker Land und drum herum liebevolle Zeiten in der Advents- und Weihnachtszeit, im Jahr 2024 und auch weiterhin. Jutta Pacholleck-Seehafer Katholische Pfarrgemeinde Schildow Ihr seid das Licht der Welt Weihnachtsgottesdienste Ev. Dorfkirche Mühlenbeck Ev. Dorfkirche Schildow So, 17.12., Krippenspiel 10 Uhr, Kirche Schildow So., 24.12., Christvespern 14:30 + 15:45 + 17 Uhr, Kirche Schildow, 17 Uhr, Kirche Mühlenbeck Mo., 25.12., Gottesdienste 9 Uhr, Schildow, 10:30 Uhr, Mühlenbeck Di., 26.12., Weihnachtssingen 10 Uhr, Kirche Schildow So., 31.12., Gottesdienste 15:30 Uhr, Schildow, 17 Uhr, Mühlenbeck -> www.kirche-muehlenbeck-schildow.de Ev. Dorfkirche Schönfließ So., 24.12., 14.45 Uhr, Krippenspiel der Konfis 18.30 Uhr, Christvesper Di., 26.12., ca. 10.00 Uhr Weihnachtliedersingen mit dem Posaunenchor -> www.kirche-bergfeldeschoenfliess.de Ev. Dorfkirche Zühlsdorf So. 10.12., 14 Uhr Gottesdienst zum 2. Advent im beheizten Glashaus neben der Kirche Fr. 15.12., 17 Uhr Adventskonzert des Jugendchores „Vox Nova“ und des Wandlitzer Kinderchores in der Zühlsdorfer Kirche So. 24.12., 18 Uhr Weihnachtsgottesdienst -> www.kirche-wandlitz.info Kath. Kirche Schildow So., 24.12., 16:00Uhr Krippenandacht für Groß und Klein auf dem Hof Mo., 25.12., 9:00Uhr, Festgottesdienst mit Kirchenchor Kath. Kirchgemeinde St. Franziskus Kirche der Gemeinde St. Katharinen, Hauptstr. 20 -> www.st-franziskus-berlin.de Bernhard Hasse Heike Krafscheck Lucas Ludewig Krystian Gwizdala

8 / 1. Oldtimer-Treffen in Mühlenbeck Pferdestärken Nostalgie und Ein großes Ereignis war das 1. "Oldtimer-Treffen" am 30. September 2023 in Mühlenbeck, organisiert von der Crew des "Ostberliner Löschzug e.V." Der ehrenamtliche Verein, der sich 2016 offiziell gebildet hat, besitzt selbst 15 alte Feuerwehrfahrzeuge, die gepflegt, gehegt, gewartet und geliebt werden. Chris Remus, einer der Veranstalter, saß letzten Oktober, zum Erntedankfeiern, mit Freunden und Familie auf dem Grundstück. Den Kindern wurden die alten Feuerwehrfahrzeuge und Trecker vorgeführt. Viele Spaziergänger blieben neugierig stehen und wollten mal schauen. Am späten Abend wurde dann die „Schnapsidee“ eines Oldtimer-Treffens geboren. „Wir wollten den Mühlenbeckern unsere Fahrzeuge zeigen. Es sollte ein Treffen für die Gemeinschaft sein, viele alte Mühlenbecker haben sich lange nicht gesehen. Mir persönlich ist der Zugang zur Geschichte besonders wichtig. Wie wurde früher Landwirtschaft von unseren Großeltern betrieben? Mit den alten Maschinen benötigte man ein bis zwei Tage ohne Klimaanlage, heute dauert die gleiche Arbeit nur noch wenige Stunden“, berichtet Chris Remus. Seine gesamte Familie hatte im Stall in der LPG Schönfließ gearbeitet, auch sein Großvater, der ihm die Leidenschaft zu den Fahrzeugen beigebracht hat. Als Herr Remus von seinem verstorbenen Großvater erzählt, ist im anzumerken, wie gerne er ihn jetzt hier bei sich hätte. Der Großvater wäre sicher sehr stolz auf seinen Enkel! Wie alles begann Die Idee wurde von der pragmatischen Gruppe in die Tat umgesetzt. Unkompliziert sagte der Besitzer die Pacht des Geländes „Landgut Erlenhof“ für die Veranstaltung zu. Als um 9 Uhr am 30.09. die ersten vier, fünf Fahrzeuge eintrudelten, war Herr Remus sehr erleichtert, dass sie nicht unter sich bleiben würden. Aber mit solch einem Ansturm hatte der Verein definitiv nicht gerechnet. Auch Raiko Schultze, der den Verkehr am Parkplatz regelte, war beeindruckt: „Schon über 50 Wartburg sind an mir vorbeigetuckert und ich stehe noch nicht

mal zwei Stunden hier!“ Er selbst ist über Herrn Tino Küsel zu seinem alten Traktor gekommen. „Wir haben immer zusammen an seinen Fahrzeugen repariert. Es gab Zusammenhalt, Spaß. Klar, es dauert – aber das Ergebnis ist toll!“ An einem Samstag hatte dann auch bei ihm der Blitz in Form einer Ebay-Anzeige eingeschlagen – Sonntag stand sein „neuer“ alter Trecker in der Garage. Oldtimer-Liebhaber auch im Mühlenbecker Land Die Avantgarde der Oldtimer-Liebhaber bildete sich schon im 20. Jahrhundert. Auch im Mühlenbecker Land gibt es eine große Oldtimer-Szene. Es ist überraschend, in wie vielen Garagen, Scheunen oder Kellern in unserer Gemeinde noch wahre Raritäten schlummern und meist Männer Stunden damit verbringen, das „Meisterstück“ auf Hochglanz und in Form zu bringen. Es wird viel Liebe und Zeit benötigt, das bestätigen alle Oldtimer-Besitzer. Und man möchte nicht wissen, wie viel Geld investiert wird. Karsten, der Besitzer eines Lincoln Continental Town Coupé aus Wandlitz, erzählte, dass sein Vorbesitzer verkaufen musste. Seine Partnerin hatte ihm die Pistole auf die Brust gesetzt und gesagt: „Entweder Haus oder Auto!“ Auch Frank Frenschock berichtet, dass er 4,5 Jahre an seinem Framo 901 restauriert hatte und so manches Mal ärgerlich die Tür zuschmiss. „Aber man muss dranbleiben“, so seine Meinung und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Bei vielen begann die Leidenschaft mit dem Zerlegen der klassischen Simson Schwalbe. Das war erst der Anfang Kathrin Keil mit ihrem Mann Stephan Keil, aus dem Gründungsteam des Vereins, hatte die ganze Woche schon Bauchschmerzen: „Ob es wohl überhaupt was wird am Samstag?“, sorgte sie sich. Dass zu dem Treffen so viele Oldtimer-Besitzer mit ihren Fahrzeugen (über 300) und Massen an Besuchern kommen würden, hatte das neunköpfige Vereinsorganisationsteam des Events nun wirklich nicht erwartet! Aber super war es natürlich, denn alle Unkosten sind gedeckt und die Planung für das nächste Treffen kann in den Start gehen. Momentan gibt es Überlegungen, das Event alle zwei Jahre durchzuführen. Unterstützt wurde die Veranstaltung von der Feuerwehr und von demWernigeroder Feuerwehrmuseum, die extra aus dem Harz mit einem Helferteam anreisten. Nächstes Mal sollen alle Fahrzeuge, wenn möglich, auf eine große, in Abschnitte geteilte Fläche kommen. „Dieses Jahr sind wir noch klein – nächstes Mal übertrumpfen wir Wracken“, scherzt Frau Keil. Sicher ist, dass sich viele schon auf das nächste Treffen freuen: „Wir waren dieses Mal in Zivil ohne Fahrzeug da, wollten mal gucken, was die hier in Mühlenbeck so auf die Beine stellen. Aber sie haben uns überzeugt! Alles ist echt gut organisiert“, weiß ein Mann aus Finowfurt. Eine echte Zeitreise Es war ein großes Ereignis, welches die Menschen in der Gemeinde Mühlenbecker Land ein OLDTIMER Bei Oldtimern gilt der Satz: „Je oller – desto doller!“ Aber nicht nur das Alter zählt, um den Status eines Oldtimers zu legitimieren. Die Zeit überlebt zu haben, reicht alleine nicht aus. Er muss zum Beispiel auch funktionieren wie am ersten Tag. Die „Richtlinien für die Begutachtung von Oldtimern nach $ 23 StVZO des Bundesministeriums (2011) für Digitales und Verkehr (BMDV)“ verlangen ein Gutachten. Der Tag der Erstzulassung muss ( je nach Klassifizierung) mindestens 30 Jahre zurückliegen, der Originalzustand sollte weitestgehend vorhanden sein, das Fahrzeug sollte überhaupt in einem guten Erhaltungszustand sein und zur Pflege des „Kraftfahrzeugtechnischen Kulturgutes“ dienen. Das Gelände des 1. Oldtimer-Treffens aus der Vogelperspektive

10 / 1. Oldtimer-Treffen in Mühlenbeck Ein Fachgespräch am Rande des Geschehens – Egal ob Objekt der Begierde oder PS-starker Erntehelfer – Hier war für jeden etwas dabei Geschniegelt und poliert – die Schätze der Oldtimer-Besitzer blitzen und funkeln bei schönstem Festwetter Natürlich kam auch das Fachsimpeln nicht zu kurz – jedes Detail wurde unter die Lupe genommen Viel Spaß hatten die Besucherinnen und Besucher bei einer wilden Fahrt gezogen vom Trecker durch den Matsch Auch die kleinen Fans kamen auf ihre Kosten. Einmal auf so einem Gefährt zu sitzen - unbeschreiblich! Mit Karacho durch den Sand – der Spaß der Mitfahrenden war kaum zu übersehen bzw. zu überhören Road Runner oder... wild, wilder – Mühlenbeck... beim 1. OldtimerTreffen schlug so manches Männerherz höher

1. Oldtimer-Treffen in Mühlenbeck / 11 Matthias Kelm (Mucki) hat seinen Trecker im Maßstab 1:3 selbst gebaut und auch die Blechteile selbst gekanntet. Anfänglich war nur ein Motor da. wenig mehr vereint hat. Das Interesse an den rollenden dreidimensionalen „Fotoalben“ wurde von vielen geteilt. Die tuckernden Motoren ließen Herzen höherschlagen und den freudigen Gesichtern war der Eifer anzusehen. „Wie aufgeregt die Männer sind, ist total süß – mein Mann ist sonst nicht so!“, staunte eine Frau aus Erkner augenzwinkernd. Einen Oldtimer zu sehen, erweckt von jeher eine besondere Faszination für uns. Es ist, als wenn wir einen Blick in die Vergangenheit – in die Geschichte werfen dürfen. Oldtimer sind Zeitmaschinen. Eine Begegnung mit früheren Zeiten, alten Erinnerungen – Gefühlen. Ein besonders teures Wohnwagenmodell wurde vorbeigezogen und ein Raunen ging durch die Reihen: „50.000.- DDR Mark damals und die Wartezeit betrug 30 Jahre!“ Kaum mehr vorstellbar heute! An alles war gedacht Ob Groß oder Klein, an alle war gedacht worden. Wer Lust hatte, wurde auf einem breiten Gummiband mit einem Trecker über den Acker gezogen, die klassische "Wasserbanane" auf dem Trockenen, sozusagen. Besonders Spaß hatten die Besucher mit einem alten russischen KrAZ-LKW, mit dem sie in Schräglage durch Pfützen gefahren wurden. Action und Abenteuer pur! Es gab verschiedenste Fahrzeugarten zu bestaunen. Vom Jaguar, Mustang bis zum Trabant oder dem Barkas. Motorradfans kamen ebenso auf ihre Kosten wie Fans von alten Traktoren oder Feuerwehrautos. Doch nicht nur Fahrzeuge konnten bewundert werden, denn in vielen alten Ost-Autos fand man so allerhand Ost-Nostalgie wie beispielsweise das Star-Radio, den Wackeldackel, Pittiplatsch, den Koffer, die alte Taschenlampe oder das klassische gehäkelte Klopapierhütchen. Für die Kleinsten gab es eine Hüpfburg. Und natürlich wurde bei Musik (DJ) für das leibliche Wohl ausreichend und gut organisiert gesorgt. Wirklich super war, dass alle Gäste ihren Müll in die aufgestellten Tonnen warfen, dafür dankt das Organisationsteam allen Besuchern sehr! Menschen fühlten sich verbunden miteinander im Austausch über ihr Leben. Es war ein Treffen, bei dem Fremde miteinander ins Gespräch kamen und vom Gefühl der Freiheit und der Entschleunigung erzählten, wenn sie mit ihren Oldtimern mit 50 km/h über die Landstraßen fuhren. "Wir wollen uns nicht bereichern, wir wollen den neuen Generationen zeigen, womit unsere Großväter gearbeitet haben und die Menschen miteinander in Kontakt bringen." so Chris Remus aus dem Vereinsteam. Danke „Ostberliner Löschzug e.V.“ für die Idee und Organisation - auch wenn „Du“ jetzt sagen würdest: „Dafür nicht!“ Text: Dr. Elke Bohnaker Foto: Fotogruppe SichtWeisen / E. Bohnaker www.facebook.com/ostberlinerloeschzug www.ostberliner-löschzug.de Anzeige Restaurant Öffnungszeiten: tägl. ab 17.00 Uhr (Donnerstag Ruhetag) Sa – So + Feiertags ab 12.00 Uhr und nach Bestellung Triftweg 1 · 16567 Mühlenbeck ✆ 0 33 056 / 745 94 restaurant@cafe-feldheim.de · www.cafe-feldheim.de Guten Appetit wünscht Ihnen Dirk Janutta & Team! • Feierlichkeiten All Inclusiv + DJ • Special‘s & Events • Reservierungen • Catering Gänsebraten auch außer Haus!

40 Jahre Schon in den 1980er Jahren erkochte sich das „Café Feldheim“ regelmäßig Siegerplätze im Gaststättenwettbewerb des Bezirksblattes „Märkische Volksstimme“. Diese für die DDR typische Auszeichnung ist lange schon Geschichte, aber bis heute küren Gäste von nah und fern diese Gaststätte wegen ihres guten Essens zum Favoriten. So kam dieses Gasthaus bisher durch jedes Hoch und Tief, geführt von Inhaber und Vollblut-Koch Dirk Janutta; denn gelernt ist gelernt. „Eigentlich wollte ich Autoschlosser werden. Aber mein Vater hat sein Veto eingelegt, und das war gut so.“ Und folgerichtig, wie sich der Chefkoch Dirk Janutta,Jahrgang 1963, an seine ersten Schritte in eine Branche erinnert, die zu DDR-Zeiten wie das Handwerk mehr als goldenen Boden und Berufe mit Zukunft bot. Seine Eltern betrieben im Kreis Oranienburg mehrere Gaststätten, darunter das Ausflugslokal am Summter See, später bekannt als „Summter Storch“. „Hier habe ich schon als Knirps in den Ferien im Familienbetrieb mitgearbeitet. Zwar erst einmal beim Abwasch, aber ein neugieriger ‚Tellerwäscher‘ konnte sich schon damals von den erstklassigen Köchen im Haus viel abgucken.“ (Koch-)Kunst kommt von Können Auch als Kochlehrling im Palast der Republik ab 1980 bekam es Dirk Janutta fachlich mit der ersten Liga zu tun. Nicht nur dort, aber vor allem für die gastronomischen Objekte im damaligen politischen Repräsentationsbau der DDR war es Prinzip, dass die Lehrlingsausbildung in der Hand von geschulten Lehrmeistern lag, darunter oftmals Meisterköche. Hier gab es die Küche der Spitzenklasse mit Lebensmitteln und Waren der Spitzenklasse, an die man sonst kaum herankam. Vermutlich verdankte Janutta diese exponierte Lehrstelle den Verbindungen seines Vaters und dem damaligen Gastronomischen Leiter des "Palastes der Republik", der oft und gern im „Summter Storch“ Einkehr hielt. Café Feldheim

40 Jahre Café Feldheim / 13 Schon vor der Lehrzeit lebte der gebürtige Berliner mit den Eltern im neuerrichteten Eigenheim in Mühlenbeck. Wo im Ortsbereich Feldheim seinerzeit ein Bolzplatz war, ließ das Ehepaar Janutta das Restaurant „Café Feldheim“ erbauen. Bevor sie dabei kräftig mitwirken konnten, mussten sie erst einmal mit langem Atem gegen vier behördliche Ablehnungen ihre Gewerbegenehmigung durchsetzen. Eröffnung war Oktober 1983. Ende 1984 stieg Janutta als Koch und Küchenleiter mit ein. Mit wenigen Ausnahmen, wo er anderswo den Kochlöffel schwang, arbeitete er im Familienbetrieb mit, ehe er im Januar 1999 die Gaststätte von seinen Eltern übernahm. „Ich wollte meine Eltern unterstützen, und die Alternative Verkauf war für uns keine Option.“ Nicht nur das gastliche Haus schaut inzwischen auf eine 40-jährige, bewegte Geschichte zurück. Auch die Liebe zum erlernten Beruf hat Dirk Janutta rund vier Jahrzehnte am Herd gehalten. Als Inhaber und Chefkoch des Restaurants „Café Feldheim“ begeht er im nächsten Jahr das 25. Jubiläum. Die Hungerbändiger Das Pfund, mit dem der Chefkoch immer wuchern konnte, sind seine bewährten „Hungerbändiger“. Saisonale bodenständige Gerichte einer gutbürgerlichen deutschen Küche stehen auf der Speisekarte. Hähnchenbrust, Schnitzel, Fischfilet, Buletten, Nudelgerichte und der Klassiker aus DDR-Zeiten: Steak ou four (überbacken mit Würzfleisch). Sein Carpaccio ist ebenso gefragt wie Kalbsleber und Kalbsschnitzel. Berühmter ist nur die Gans á la Janutta, die mit glänzendem, violettem Rotkraut zur Weihnachtszeit die Menükarte beherrscht. „Etwa 400 Kilo Rotkohl brauche ich allein für diese Saison“, erzählt er, „und für die Zubereitung meiner Soße zum Gänsebraten rechne ich insgesamt mit etwa 120 Liter, natürlich selbst angesetzt aus Gänsekarkassen und Suppengemüse.“ Qualität ist das A und O Schwierig die neuen Zeiten, in denen der Kellner den Kunden als König abgelöst hat. Das Gastgewerbe in der Gemeinde Mühlenbecker Land hat Federn lassen müssen wie eine Martinsgans. Wer es durch die Corona-Krise geschafft hat, sieht sich infolge des Ukraine-Krieges neuen Herausforderungen gegenüber: Alles ist teurer geworden – Energie, Benzin, Wareneinkauf. Auf all diese Veränderungen hat sich Dirk Janutta mit Pragmatismus eingestellt. Zählten in den HochZeiten zwei Köche und drei Kellnerinnen bzw. Kellner zur Mannschaft, hält der 60-Jährige jetzt nur im Team mit seiner langjährigen Servicekraft das Restaurant am Laufen. Quantitativ wird quasi „auf kleiner Flamme“ gekocht, was keiner so bedauert wie Janutta selbst. Aber für einen täglichen großen Betrieb reicht die Besetzung einfach nicht. Verständnis findet er vor allem bei der Stammkundschaft. Die ruft auch einfach an, um ihre Plätze sicher zu bestellen. Fachpersonal ist rar. Stellt sich doch mal ein Koch oder ein Kellner vor, dann sind die nächsten Jobverhinderer oftmals deren Wunscharbeitszeiten ohne Wochenende und Spätschichten, denn so etwas ist heutzutage ebenso wenig akzeptiert wie die kurze Nacht für Bäcker. Ist endlich doch ein Koch gefunden, der aber leider nicht wirklich kochen kann, bei Petersilienkartoffeln die Petersilie vergisst – dann ist trotz Fachkräftemangels Abschied angesagt. „Ja, da kann ich emotional werden“, so Dirk Januttas nette Umschreibung. „Ich bin Koch, und so sind wir Köche eben.“ 250 Kilo Rotkohl hat er einst an seinem ersten Ausbildungstag in der Vorbereitungsküche geschnippelt. Da hieß es auch nicht: Bitte könntest Du mal …? Mit Flexibilität steuert Dirk Janutta sein Restaurant durch die Nach-Coronazeit. Läuft das Á-la-Carte-Geschäft im Restaurant ruhiger, werden mehr Catering-Wünsche entgegengenommen und kalte wie warme Büfetts oder individuelle Menüs geliefert. Außerdem richtet der Chefkoch in seinem ländlich-urigen Gastraum gro-

14 / 40 Jahre Café Feldheim ße und kleine Familien- und Firmenfeiern aus. Mit personeller Verstärkung kann der Gastronom einen Kreis von bis zu 50 Feierlustigen bewirten. „Am liebsten mache ich ein dreigängiges Menü, schön klassisch mit Vorspeisen, Hauptgang und Desserts.“ Schließlich gibt es noch Gänse- und Entenbraten außer Haus, einfach bestellen und selbst abholen. Eine positive Seite der „Gesundschrumpfung“ soll nicht unerwähnt bleiben: Alle Gerichte sind garantiert vom Chefkoch persönlich zubereitet. Immer. Und in der Küche gibt Janutta alles! So hat er das gelernt. Auf die Frage, was ihm bei allen Veränderungen wichtig war und ist, kommt prompt die Antwort: „Die Qualität der Gerichte natürlich“. Wer als Gast beispielsweise wegen Januttas Kalbsleber wiederkommt, soll das gleiche Essen in derselben Qualität genießen können. Ebenfalls muss der Service stimmen. Jeannette, die Servicekraft im Restaurant Café Feldheim, weiß, worauf es bei einer perfekten Bedienung ankommt. Die Zukunft wird zeigen, ob das alles funktioniert wie gedacht. Zu wünschen wäre es ihnen. Anschrift Triftweg 1, 16567 Mühlenbeck Inhaber: Dirk Janutta Biergarten/Terrasse: 45 Plätze Gastraum: 40 Plätze Spezialitäten des Hauses: Steak of four, Kalbsleber und vegetarische Gerichte Öffnungszeiten Täglich ab 17 Uhr und auf Bestellung ab 12 Uhr Sa., So., Feiertag ab 12 Uhr Donnerstag: Ruhetag Catering: ja Speisen außer Haus: ja Nutzung für Privatfeiern: ja Kontakt: www.cafe-feldheim.de Telefon: 033 0056 – 745 94 Funk: 0172 – 806 15 85 E-Mail: restaurant@cafe-feldheim.de Text: Lucién Weber Fotos: Fotogruppe SichtWeisen, privat Café Feldheim Für schöne und gesunde Zähne Schönfließer Str. 83 Tel: 033056-77618 www.praxis-glissmeyer.de 16548 Glienicke / Nordbahn Wir freuen uns auf Sie! Anzeige

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16 / Unsere ABC-Schützen 2023 Herzlichen Mit großem Herzklopfen standen sie da, die Schülerinnen und Schüler der ersten Klassen des Schuljahres 2023/24. Ihr suchender Blick nach ihren Familien, die ihnen Halt geben sollten. Die Vorfreude in ihren Gesichtern, gleich die Zuckertüten auspacken zu dürfen. Die Tränen der Eltern und Großeltern, wenn sie voller Stolz zu "ihren" Schulanfängern" schauten mit demWissen, dass das der nächste Schritt hinein ins Leben ist. Die Kinder werden in den Schulen viel lernen, Spaß haben, aber auch die ein oder andere negative Erfahrung machen. Aber alles ist so lange gut, solange ihre Familien auch weiterhin der Fels in der Brandung sind – ihr Hafen. Willkommen im Schulleben, liebe Erstklässler! Glückwunsch Auch in diesem Jahr freuen wir uns sehr, fünf neue erste Klassen an unseren beiden Grundschulen begrüßen zu können. Eine spannende, ereignisreiche und hoffentlich lehrreiche Zeit steht den Mädchen und Jungen bevor.

Willkommen in der Schule / 17 Fotos: Anja Schulze, Dennis Hentschel, Sandra Freund Grafik: Adobe Stock

18 / Unsere ABC-Schützen 2023

Willkommen in der Schule / 19

DIE WIRTSCHAFTSJUNIOREN: Das sind rund 10.000 Unternehmer und Führungskräfte unter 40 Jahren. Wir sind global vernetzt und als größtes Netzwerk junger Wirtschaft in Deutschland mit rund 215 Mitgliedskreisen vor Ort präsent. Sie sind die Stimme der Jungen Wirtschaft in Berlin und Brandenburg. Der Erfahrungsaustausch und die gemeinsame Projektbearbeitung geben den Mitgliedern die Gelegenheit, ihre Interessen und Fähigkeiten einzusetzen und aktuelle Themen mit Leben zu füllen. Dadurch wird es möglich, über den Tellerrand des eigenen Unternehmens hinaus zu blicken. Mit ihrem wirtschaftspolitischen und gesellschaftlichen Engagement übernehmen sie Verantwortung für die Zukunft und geben der jungen Wirtschaft eine Stimme. Sie fördern den Austausch und die Entwicklung junger Unternehmer und Führungskräfte. • https://www.wjbb.de Mit schnellen Füßen zur Goldmedaille – Die kleinwüchsige Isabel Thömke aus Schildow hat einen ganz normalen Alltag und trumpfte bei den „World Dwarf Games“ in Köln groß auf An den Klingelknopf zu kommen, kann schon mal zum Problem werden. So wie kürzlich beim Praktikum. Und wenn Dinge oben im Schrank liegen, braucht Isabel eine Fußbank, um sie herauszunehmen. Der Lichtschalter zu Hause wurde bewusst etwas tiefergesetzt. „Und passende Klamotten zu bekommen, ist schwierig“, sagt die 16-Jährige. Da hilft die Schneiderin im Ort. Auch das Hochkrempeln der Ärmel ist eine Option. Oder der Kauf bei einem einzigen speziellen Modelabel. Isabel Thömke ist kleinwüchsig. 1,27 Meter groß. Mehr wird es nicht, sie ist schon ausgewachsen. „Ich wäre gern 1,30 Meter geworden. Na ja, mit höheren Schuhen schaff ich das“, sagt sie und lacht über sich selbst. Aufgrund einer genetischen Erkrankung (Achondroplasie/ häufigste Skelettdysplasie) sind ihre Röhrenknochen – Oberarme, Oberbeine – verkürzt, ihre Wirbelsäule ist leicht gebogen. Die Größe ist relativ Isabel ist ein ganz normales Mädchen, ging in die Grundschule Schildow, besucht jetzt eine weiterführende Schule und könnte sich vorstellen, beruflich in Richtung Ergotherapie, Medizin oder Justiz (Richterin) zu gehen. Die Beeinträchtigungen aufgrund ihrer geringen Körpergröße nimmt sie gar nicht als solche wahr. Auch ihre Familie – Mama, Papa, Schwester und beste Freundin – nicht. Sie kennen es gar nicht anders. Sie spielt Dreiviertel-Cello, fährt Fahrrad Schnell, schnellerIsabel

Mit schnellen Füßen zur Goldmedaille / 21 (Extraanfertigung) oder modelt für ein Modelabel für kleine Menschen. „Mit meiner Klasse habe ich auch Glück, da bin ich eine normale Mitschülerin.“ Es gibt nicht viele Kleinwüchsige in der Schildower Region. Im Ort selbst kennt die Familie niemanden. Insofern fällt Isabel schon auf. Nicht nur in Schildow, sondern überall. „Ich sehe die Blicke der Menschen. Das nervt mich. Aber ich bin gut darin, mir das nicht anmerken zu lassen.“ Es gibt wenige, aber regelmäßige Treffen von Kleinwüchsigen und gegebenenfalls ihrer Angehörigen: vom Bundes- sowie Landesverband Kleinwüchsige Menschen und ihrer Familien. „Beim Treffen des Bundesverbandes sind etwa 1000 Leute da. Für uns Eltern war das in den ersten Jahren ein sehr informatives Treffen, da auch Ärzte und Dozenten vor Ort sind, mit denen man sich austauschen kann; mit anderen Eltern und Kindern natürlich auch“, sagt Papa René Thömke. Beim Landestreffen (Berlin/Brandenburg/ Mecklenburg-Vorpommern) seien leider immer relativ wenige Kleinwüchsige vor Ort, bedauert er. Wahre Größe Hinter Isabel liegt ein Großereignis: Sie war in diesem Jahr Teilnehmerin der World Dwarf Games, der größten internationalen Sportveranstaltung, die ausschließlich für Sportler mit Kleinwuchs stattfindet. Ziel ist es, Sportler mit Kleinwuchs aus der ganzen Welt für die Teilnahme am Sport zu gewinnen – egal welchen Alters und Leistungsniveaus. Es geht um den Wettkampf von Menschen mit ähnlicher Statur. Es kamen mehr als 500 Athleten aus mehr als 20 Ländern. Isabel betrieb sieben Jahre Zumba, geht reiten und macht im Sportunterricht so gut wie alles mit. „Ich glaube, ich bin ganz gut im Sport, habe im Unterricht eine Eins.“ Gute Voraussetzungen für die Wettkämpfe an der Deutschen Sporthochschule in Köln, bei denen sie für den 60-Meter-Sprint angemeldet war. Wegen des Familien-Urlaubs in dieser Zeit stießen Tochter und Vater planmäßig erst in der Mitte der einwöchigen Games in Köln dazu. Dort erfuhren sie, dass die „Klassifizierung“ der Athleten ihres Wettkampfes bereits einen Tag vorher stattgefunden hatte. Beide verfielen in eine Schockstarre, da Isabel der Start verwehrt wurde. Zunächst. Der Veranstalter drückte ein Auge zu, vielleicht auch deshalb, weil er in der Bredouille steckte. Denn einer der beiden englischen 4x60-Meter-Staffeln fehlte ein/e Läufer/in. Diesen Platz nahm Isabel obendrein ein. Also waren e sogar zwei Starts. Welch ein Segen! Auf der Überholspur Über 60 Meter gingen in ihrer Klasse 14 Mädchen an den Start. Es gab zwei Läufe mit sieben Starterinnen. Isabel belegte in ihrem Lauf Platz 3 („Der ist für mich entscheidend!“), in der Gesamtwertung blieb ihr Platz 4. Der Staffelwettbewerb (Mixed) mit dem englischen Trio wird der Schildowerin wohl immer in Erinnerung bleiben. Die Startläuferin übergab als Letzte an Isabel. Sie wiederum verkleinerte den Rückstand. Und danach sollten ihre Teamkollegen das Unmögliche schaffen: Sie überholten alle und gewannen die Goldmedaille. „Es ist der größte Wettkampf für Kleinwüchsige, deshalb kann man Weltmeister sagen“, so René Thömke. Auf Augenhöhe Für Isabel, die ihre Goldmedaille über dem Bett zu hängen hat, besitzen diese „Spiele“ noch eine ganz andere Bedeutung. „Es war schön, mit so vielen Menschen auf Augenhöhe gewesen zu sein“, sagt sie. „Ich musste nicht wie sonst immer hoch gucken.“ In den wenigen Tagen in Köln, die Tochter und Papa auch zum Besuch von anderen Wettbewerben genutzt haben beziehungsweise als Volunteer eingesetzt waren, bildeten sich komplikationslos Verbindungen. Isabel war oft mit ihren neuen Freunden unterwegs. „Es vergeht noch heute kaum ein Tag, an dem nicht telefoniert oder per Facetime miteinander gesprochen wird – nach England, Australien, Kanada oder in die USA“, so René Thömke. Für Isabel steht fest: „Bei den nächsten World Dwarf Games in vier Jahren in Australien möchte ich wieder dabei sein.“ l Text: Stefan Blumberg Foto: privat, Fotogruppe SichtWeisen https://youtu.be/FgupOPnMZtI https://wdg2023.com KLEINWUCHS: Es gibt etwa 650 Kleinwuchsformen. In Deutschland sind zirka 100.000 Menschen vom Kleinwuchs betroffen. Die Körperlänge bei kleinwüchsigen Menschen beginnt bei ca. 80 Zentimetern und endet laut Schwerbehindertenrecht in Deutschland bei 140 Zentimetern. • Die weitaus meisten kleinwüchsigen Kinder werden in eine Familie hineingeboren, in der es vorher keinen Kleinwuchs gab. • Die Achondroplasie ist die häufigste Skelettdysplasie. Quelle: BKMF Isabels neue Freunde, die sie bei den World Dwarf Games in Kön in diesem Jahr kennen gelernt hat. Mit ihnen ist sie auf Augenhöhe. Bis heute vergeht kaum ein Tag, an dem sie nicht miteinander Kontakt haben

Gefährdung & Schutz Mitte des 19. Jahrhundert wurde der Biber durch menschliche Verfolgung beinahe ausgerottet. Wegen seines dichten Fells, des Fleisches und vermeintlich medizinischer Wirkstoffe wurde er stark bejagt. Heute spielen diese Ursachen keine Rolle mehr. Dennoch hat die Art vor allem mit dem Straßentod und der Lebensraumvernichtung durch Abhol- zung und Flächennutzung zu kämpfen. Er zählt zu den europarechtlich streng geschützten Tierarten. Somit ist es verboten, den Biber zu fangen, zu töten, zu stören oder seine Fortpflanzungs- und Ruhestätten zu beschädigen. Zuwiderhandlungen werden mit bis zu 50.000 € geahndet! Wenn Sie so etwas beobachten, melden Sie es – Wegschauen ist kein Kavaliersdelikt! 22 / Biber – Freunde oder Feinde Der Biber Art: Europäische Biber (Castor fiber) Gewicht & Größe: Das größte Nagetier Europas erreicht eine Größe von bis zu 1,35 m. Knapp 30 cm entfallen allein wegen des Schwanzes. Mit bis zu 36 kg ist ein Biber schwerer als ein Reh. Nahrung: Biber sind reine Pflanzenfresser. Krautige Pflanzen, junge Blätter und Rinde von Bäumen gehören zum Nahrungsspektrum. Das sich in Brandenburg rund 3600 Biber wieder ansiedeln konnten und somit eine nahezu flächendeckende Population vorhanden ist, verdankt der Biber insbesondere seinem strengen Schutzstatus. Er ist eine nach Bundesnaturschutzgesetz streng geschützte Tierart, was bedeutet, dass das Stören, Verletzen, Fangen und Töten von Bibern verboten ist. Darüber hinaus sind auch seine Dämme und Lebensstätten – also die Baue und Burgen – streng geschützt und dürfen nicht beschädigt werden. Doch was genau macht den Biber und seine Lebensweise so besonders? Biber sind reine Pflanzenfresser und ernähren sich von krautigen Pflanzen, Blättern, Zweigen und der Rinde von Bäumen. Sie machen keinen Winterschlaf und sind somit das ganze Jahr über aktiv. Während sie im Sommer eher krautigen Aufwuchs, Blätter und Wurzeln von Wasserpflanzen und gelegentlich auch Ackerfrüchte fressen, stehen imWinter eher Gehölze auf dem Speiseplan. Sie nutzen dabei insbesondere gern Gehölz in direkter Nähe zum Gewässer. Biber sind sehr territoriale Tiere und leben in festen Revierstrukturen. Die Größe eines jeden Reviers ist dabei individuell abhängig vom Nahrungsangebot entlang des Gewässers. Steht viel Nahrung zur Verfügung, ist das Revier kleiner, als wenn wenig Nahrung zur Verfügung steht. So kommt es, dass in Gewässern mit sehr gutem Nahrungsangebot im Uferbereich sehr viele Biber auf engem Raum wohnen. Der Biber steht unter Schutz Biber leben im Familienverband und pflegen starke soziale Bindungen. Paare bleiben oft ein Leben lang zusammen und die Jungtiere bleiben bis zu zwei Jahre bei ihren Eltern, bevor sie sich auf die Suche nach einem eigenen Revier machen. Kommen fremde Biber von außerhalb in das Revier einer Biberfamilie, so werden diese vertrieben. Hierbei kann es zu heftigen Auseinandersetzungen kommen. Bekannt sind Biber insbesondere für ihre Baukünste, die sie in der Natur zur Der Biber ist ein geschickter Baumeister und Landschaftsgestalter, der in den letzten Jahrzehnten eine beeindruckende Rückkehr in unsere heimischen Flusslandschaften und Feuchtgebiete erlebt. Einst fast ausgerottet, steht er nun als Symbol für Naturschutz, biologische Vielfalt und die Regeneration der Natur. Biber:Freunde oder Feinde ?

Wissenswertes und Tipps / 23 Wissenswertes über den Biber Besonderheit: Der Geruchssinn ist der wichtigste Sinn des Bibers und hilft beim Aufspüren von Feinden und Nahrung. Seine Sehvermögen ist sehr schlecht - er sieht lediglich schwarzweiß. Aussehen: Durch den kompakten Körperbau, das dichte braune Fell und eine dicke Fettschicht sind Biber perfekt an ihren Lebensraum angepasst und können im kühlen Nass die Wärme gut im Körper behalten. Die Kelle, also der schuppige Schwanz, ist ein bekanntes Merkmal der Art. Mit einer Länge von bis zu 35 Zentimetern und durch die abgeflachte Form ist sie ein echtes Multifunktionsorgan und dient zur Temperaturregulation, Steuerungs- und Kommunikationstool. Bei Bibern gibt es keine äußerliche Unterscheidung zwischen Männchen und Weibchen. Nur wenn die Weibchen säugen, sind sie an ihren geschwollenen Zitzen zu erkennen. Lebensraum & Revier: Biber findet man in fast allen gewässerreichen Landschaften mit naturnahen Flussabschnitten, insofern diese ihnen hinrei- chend Nahrung und Deckung bieten. Dazu zählen große Ströme, Flüsse, Bäche, Seen, auch vom Menschen geschaffene Teiche, selbst kleine Gräben. In Biberrevieren herrscht durch die aktive Umgestaltung ihrer Umwelt eine hohe Artenvielfalt. Insbesondere großräumige naturnahe Gewässerlandschaften gewährleisten den Fortbestand der Bibervorkommen. Ein Revier wird von einem Biberpaar und dessen Jungtiere bewohnt. Meist rei- chen als Größe zwei bis drei Kilometer Uferlänge. Biberpaare sind ein Leben lang zusammen im selben Revier. Fortpflanzung & Lebensweise: Biber leben monogam und zeugen einmal im Jahr Nachkommen. Die Paarungszeit ist zwischen Januar und März. Nach drei Monaten Tragezeit kommen dann im April bis Juni zwei bis drei Jungtiere zur Welt, die weitere zwei Jahre im elterlichen Revier verbringen. Im Durchschnitt wird die Art acht Jahre. Biber sind dämmerungs- und nachtaktiv. Tagsüber findet man sie in ihrem Bau. Während des Winters fahren Biber ihre Aktivität stark herunter, halten aber keinen Winterschlaf. Außerdem zählt die Art zu den guten Schwimmern. Castor fiber kann bis zu drei Minuten lang tauchen, in Ruheposition sogar ganze 20. Nase und Ohren werden dabei geschlossen. Quelle: https://brandenburg.nabu.de/ tiere-und-pflanzen/saeugetiere/biber/ index.html Schau stellen. Besonders aufwendig und auffällig sind ihre Dämme und Burgen, die ihnen ein sicheres Leben an und in den Gewässern ermöglichen. Wasser ermöglicht ihnen einen erleichterten Zugang zu Nahrung und bietet ihnen Schutz vor Raubtieren. Der Wasserstand muss mindestens 50 Zentimeter betragen. Ist dies nicht der Fall, erhöht der Biber den Wasserstand, indem er einen Damm errichtet. Das Wasser muss immer hoch genug sein, damit der Eingang zum Bau bzw. zur Burg der Tiere unterhalb der Wasseroberfläche liegt. Dadurch können keine Fressfeinde in den Bau eindringen. Durch das Anstauen von Wasser vergrößert sich die Wasseroberfläche, was sich positiv auf den Wasserrückhalt und die Artenvielfalt auswirkt. Es gibt unzählige – zum Teil geschützte – Tier- und Pflanzenarten, die von den entstandenen Wasserflächen direkt oder indirekt profitieren. Die vielen ökologischen Vorteile des Bibers machen ihn zu einer Schlüsselart an Gewässern und dadurch zu einem wichtigen und schützenswerten Mitglied unserer heimischen Landschaft. Freund oder Feind? Der Biber bringt neben den vielen Vorteilen für das Ökosystem allerdings auch einige Herausforderungen mit sich. Dass er seinen Lebensraum aktiv nach seinem Geschmack umgestaltet, stößt nicht bei allen Anwohnern und Betroffenen auf Gegenliebe. Gefällte Bäume im Garten, überflutete Flächen, feuchte Keller oder eingebrochene Baue lassen Betroffene oft hilflos zurück. Doch es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich Hilfe zu holen. Das Land Brandenburg hat, um den Konflikten zwischen Menschen und Bibern zu begegnen, das Bibermanagement am Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz etabliert und eine Stelle für eine Biberbeauftragte eingerichtet. Die Biberbeauftragte dient als Ansprechpartnerin für Betroffene, Gemeinden, Behörden und Verbände. Sie vermittelt bei Konflikten und unterstützt bei der Erarbeitung von Lösungen. Für Betroffene gibt es außerdem die Möglichkeit, finanzielle Unterstützung für Präventionsmaßnahmen vom Land Brandenburg zu erhalten. Darüber hinaus wurde die Brandenburgische Biberverordnung erlassen, in der geregelt ist, unter welchen Bedingungen Ausnahmen von den strengen Schutzvorschriften zulässig sind. Wo bekommen Sie Hilfe? Ein weiterer wichtiger Ansprechpartner für Betroffene ist die untere Naturschutzbehörde des Landkreises. Die dort zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vermitteln in Konfliktsituationen und treffen über die Brandenburgische Biberverordnung hinausgehende Entscheidungen. Bei den Unteren Naturschutzbehörden sind in vielen Landkreisen inzwischen auch ehrenamtliche Biberberater tätig. Diese werden speziell geschult und sind somit ebenfalls fachkundig, um in Konfliktsituationen kompetent zu beraten. Interessierte Bürgerinnen und Bürger, die ehrenamtlich im Bibermanagement tätig werden möchten, dürfen sich gern an die untere Naturschutzbehörde ihres Landkreises wenden. Es gibt also viele Möglichkeiten, den Herausforderungen im Zusammenleben mit dem Biber zu begegnen oder sogar selbst aktiv zu werden. Eine wichtige Grundlage für ein gutes Gelingen ist jedoch, dafür im offenen Gespräch zu bleiben. So können sinnvolle Lösungen erarbeitet werden, die im besten Fall für beide Seiten zufriedenstellend sind und ein konfliktarmes Zusammenleben von Biber und Mensch ermöglichen. ? Biberbeauftragte Lena TabeaKolbow Abteilung 2 -Wasser und Bodenschutz E lenatabea.kolbow@mluk. brandenburg.de q 0331 866-7809 Text: Lena Tabea Kolbow Foto: privat, Adobe Stock https://mluk.brandenburg.de/ mluk/de/umwelt/wasser/ gewaesser-und- anlagenunterhaltung/ bibermanagement/

Einst Stolz der Summter und beliebtes Ausflugslokal in der Region, dann verlassen und vergessen. Die Mauern des Gutshauses in Summt haben eine Menge Geschichten zu erzählen ... 24 / Gutshaus Summt Es war einmal ein altes Gutshaus. Erbaut im Jahre 1870, idyllisch an einem See gelegen, auf dem ein Schwanenpaar lebte, Wein umrankte seine Pforten und die Bäume spendeten Schatten im Sommer. Und auch der Wald mit seinen königlichen Hirschen war nicht weit. Viele glückliche Jahre gingen ins Land, ein fleißiger Gastwirt hielt Einzug und verwandelte den wunderschönen Garten mit dem Blick auf den See in ein florierendes Ausflugslokal namens Seeschloß. Die Menschen aus der Stadt strömten herbei und genossen die Ruhe und die Natur. Doch mit den Grausamkeiten des 2. Weltkrieges verdunkelte sich auch der Himmel über dem Gutshaus. Ein neuer Landesfürst übernahm die Regentschaft, vieles änderte sich – die Gastwirtschaft aber blieb bis ins neue Millenium hinein bestehen. Doch der Gastwirt wurde älter und älter, seine Kräfte verließen ihn. Er konnte sich nicht mehr um sein geliebtes Gutshaus kümmern. Wind und Wetter sowie der Zahn der Zeit nagten an den alten Mauern und brachten sie zum Einsturz. Bedeckt von den Weinranken lag es nun schlafend am Ufer des Sees: Viele Jahre gingen ins Land, bis eines Tages zwei kühne Recken und eine holde Maid den verwunschenen Platz entdeckten und beschlossen, sich hier niederzulassen. Mit viel Liebe und Herzblut hauchten sie dem alten Gutshaus wieder neues Leben ein. Auch die Nachbarn aus dem Dorf staunten nicht schlecht, als sie sahen, wie sich das alte Gemäuer verwandelte. Das musste Magie sein, dachten sie sich und waren argwöhnisch. Doch dann luden die drei "Zauberer" alle ins neue Gutshaus ein. Viele folgten dem Ruf und sahen, das nicht Zauberei, sondern Kreativität und Professionalität dass Haus neu erstrahlen ließen. Da war die Freude groß – so groß, das man die Kunde von dem schönen, neuen Gutshaus weit über die Grenzen des Dorfes hinaus verkündete. Ende Happy End am Wachgeküsst: Summter See

Gutshaus Summt / 25 Wie im Märchen Wenn man hört, das jemand in einem Gutshaus wohnt, denkt man unweigerlich an Glanz und Gloria, Empfänge und adelige Bewohnen. Und sicher, früher traf das häufig zu, aber heute, da sieht es oft anders aus. Davon können auch die neue Gutsherrin und die beiden neuen Gutsherren "Ein Lied singen". Denn, es war ein steiniger Weg vom fast verfallenen Gutshaus Summt zum heutigen architektonischen Meisterwerk. Wie alles begann Alte Summter oder auch Besucher kannten das Gutshaus Summt noch als Ausflugsgastätte. Geführt von Arthur Friedrich und seiner Frau. Als diese starb, führte es ihr Mann zwar weiter, aber die gute Seele fehlte irgendwie. Der Gastrobetrieb wurde immer weniger, bis es zum Schluß fast nur noch einen Außer-Haus-Verkauf auf den Treppen des Hauses gab. Auch wenn das Gebäude sehr baufällig und marode war, Arthur Friedrich lebte bis zu seinem Tode im Jahre 2001 darin. Danach stand das Haus leer. Bis 2013 – da entdeckte Christian Ebner, Architekt aus Berlin die Immobilie. Zusammen mit seinem Kollegen und Freund Martin Janeković und desser Frau Monica Wurfbaum (auch Architektin) überlegten sie nicht lange und kauften das Grundstück am See. Wind und Wetter hatten dem einstigen Gutshaus arg zugesetzt. Als die drei das Gutshaus das erste Mal besichtigten, konnten sie vom Erdgeschoß aus den Himmel sehen. Das Haus glich eher einer Ruine als einemWohnhaus. Und doch, die Idee, hier gemeinschaftlich zu leben, gefiehl den Dreien sehr gut. Wie bei Dornröschen wollten sie das Haus "wachküssen" – es mit neuem Leben füllen. Der besondere Reiz, aber auch die, wie sich später herausstellte, schwierigste Aufgabe war es, das Alte mit dem Neuen zu verbinden. Stand das Gebäude ja unter Denkmalschutz, was bedeutete, dass jeder Schritt, jede Veränderung an der Substanz mit der Denkmalbehörde abgestimmt werden musste. Die Kreativität und ihr Ideenreichtum halfen den neuen Besitzern dabei, dem Haus ihre persönliche Note zu verleihen. Neues trifft auf Altes Schaut man sich heute die Rückseite des Gutshauses an, so scheint die Zeit stehengeblieben zu sein: Der Wein rankt sich an der Treppe empor, die Fassade, die Fensterläden und die Türen – alles Original. Nur wenn man den Kopf hebt und zum Dach schaut, sieht man, dass hier Neues auf Altes trifft. Zwar hat man den Eindruck einer geschlossen Dachfläche, schaut man aber genauer hin, so erkennt man, dass das Dach eine riesige Stahlkonstruktion beherbergt. Genauer gesagt ist es eine Streckmetallkonstruktion, welche man aufklappen kann. Haus im Haus Das Dach war ein Kompromiss und zeigt den Ideenreichtum der Architekten. Denn laut Denkmalbehörde sollte die alte Optik des Gebäudes beibehalten werden. In Zeiten von Gebäudeenergiegesetzen, Wärmeplanung und steigenden Gaspreisen wollten die Bauherren aber gern neuste Technologien nutzen. Kein ganz einfaches Unterfangen, aber mit viel Fingerspitzengefühl und Knowhow haben sie es geschafft. Tritt man heute in das Gutshaus ein, erkennt man schnell, dass man hier nicht in irgendeinem Haus

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