Hauptmen�
Navigation
Navigation
- Aktuelles & Beteiligung
- Rathaus & Verwaltung
- Leben & Gemeinde
- Freizeit & Tourismus
- Bauen & Wirtschaft
- Politik & Satzungen
Artikel vom 25.11.2024
Die Schachtsanierungen unter den Straßen Mühlenbecks dauern noch länger. In dieser Woche wird auch nachts gearbeitet – alles bei laufendem Betrieb.
Schon seit September kommt es entlang der zentralen Straßen im Ortsteil Mühlenbeck immer wieder zu halbseitigen Sperrungen und Verkehrsbehinderungen. Grund dafür sind Bauarbeiten im Auftrag unseres Abwasserzweckverbandes Fließtal: Die alten Kanalschächte innerhalb der Straßen sind porös und kaputt.
Wie sich herausstellte, ist der Mühlenbecker Untergrund allerdings herausfordernd … Zuvor nicht absehbare Hindernisse im Boden erschweren die Arbeiten. Der Zustand der Schächte sei extrem schlecht, alles müsse per Handarbeit geleistet werden, teilt der Zweckverband mit. Dadurch verzögern sich die Arbeiten weiter – vorerst bis zum 18. Dezember 2024. Schon jetzt ist absehbar, dass die Arbeiten je nach Wetterlage ab dem 13. Januar 2025 fortgesetzt werden müssen.
Nachtarbeiten im Kreuzungsbereich
Zum wiederholten Male werden in der Woche vom 25. bis 28. November 2024 nun Nachtarbeiten durchgeführt. In der Zeit von 19 Uhr abends bis 6 Uhr morgens wird es dadurch zu Einschränkungen im Kreuzungsbereich Bahnhofstraße/Ecke Hauptstraße (Höhe Aldi) kommen.
Hintergrund: Das wird saniert
Wenn sich organische Materialien im Abwasser zersetzen, entsteht u.a. Schwefelwasserstoff (H2S). Dieses übelriechende, farblose, hochgiftige Gas hat die alten Betonschächte in Mühlenbeck stark angegriffen. Es besteht die Gefahr, dass Abwasser in den Boden und ins Grundwasser sickert. Außerdem könnten sich poröse Teile lösen und die Kanäle oder Pumpwerke verstopfen, was zu einem gefährlichen Rückstau im Kanal führen oder schlimmstenfalls den Schacht zum Einsturz bringt …
Um die Lebensdauer der Schachtanlagen zu verlängern, setzt der Zweckverband nun ein neues, H2S-resistentes Material ein. Die Sanierung ist äußerst aufwendig und erfordert präzise Handarbeit. Mittels moderner Laser-Bildgebung wird jeder Schacht individuell angepasst. Die Arbeit erfolgt schichtweise, in mehreren Arbeitsabläufen. Zunächst wird der Schacht mit Hochdruck abgestrahlt, um alte Beläge und loses Material zu entfernen. Anschließend werden die alten Klinker herausgeholt und der restliche Beton händisch abgeklopft. Dann wird eine 15 mm dicke Mörtelbeschichtung eingebracht, um eine gleichmäßige Oberfläche zu erhalten. Nachdem diese Schicht komplett durchgetrocknet ist, folgen vier Lagen Kunstharz, wobei wiederum jede Schicht in Ruhe austrocknen muss, um die Stabilität der neuen Materialien zu garantieren.
All dies geschieht bei laufendem Betrieb des Abwassersystems – ohne Einschränkungen für die Anwohnenden. Dafür werden die Pumpwerke täglich manuell an- und abgeschaltet. Der Zweckverband stimmt sich dafür eng mit der beauftragten Firma Rainer Kiel Kanalsanierung GmbH aus Berlin ab.