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Artikel vom 01.07.2025
Im Kreuzungsbereich vor Edeka in Mühlenbeck gilt seit einer Woche eine veränderte Verkehrsführung. Grund sind die Schachtsanierungen des Zweckverbandes Fließtal.
Schon seit Herbst 2024 kommt es entlang der zentralen Straßen im Ortsteil Mühlenbeck immer wieder zu halbseitigen Sperrungen und Verkehrsbehinderungen. Grund dafür sind Bauarbeiten im Auftrag unseres Abwasserzweckverbandes Fließtal: Die alten Kanalschächte innerhalb der Straßen sind porös und kaputt.
Seit letzter Woche laufen nun die Arbeiten für die abschließenden Schachtsanierungen im Kreuzungsbereich Schönfließer Straße / Berliner Straße / Hauptstraße / Hermann-Grüneberg-Straße in Mühlenbeck. Durch eine notwendige Veränderung der Straßenführung im Kreuzungsbereich kann es zu Verkehrseinschränkungen kommen, darüber informiert nun der Zweckverband.
Um die übrigen Schächte in der Schönfließer Straße zu sanieren ist zudem ab dem 07.07.2025 eine angepasste Ampelführung erforderlich. Zusätzlich erfolgen im Zeitraum vom 07.07. bis 01.08.2025 punktuelle Nachtarbeiten in der Bahnhofstraße und Hauptstraße für Restarbeiten und Kamerabefahrungen.
Verkehrseinschränkungen, insbesondere im Berufsverkehr, sind möglich. Die Baufirma wurde angewiesen, die Lärmbelastung so gering wie möglich zu halten. Bei Rückfragen kontaktieren Sie gern den Zweckverband Fließtal, Frau Hausding, Tel. 03303 / 29 771-11, E-Mail: hausding(@)zv-fliesstal.de
Hintergrund: Das wird saniert
Wenn sich organische Materialien im Abwasser zersetzen, entsteht u.a. Schwefelwasserstoff (H2S). Dieses übelriechende, farblose, hochgiftige Gas hat die alten Betonschächte in Mühlenbeck stark angegriffen. Es besteht die Gefahr, dass Abwasser in den Boden und ins Grundwasser sickert. Außerdem könnten sich poröse Teile lösen und die Kanäle oder Pumpwerke verstopfen, was zu einem gefährlichen Rückstau im Kanal führen oder schlimmstenfalls den Schacht zum Einsturz bringt …
Um die Lebensdauer der Schachtanlagen zu verlängern, setzt der Zweckverband nun ein neues, H2S-resistentes Material ein. Die Sanierung ist äußerst aufwendig und erfordert präzise Handarbeit. Mittels moderner Laser-Bildgebung wird jeder Schacht individuell angepasst. Die Arbeit erfolgt schichtweise, in mehreren Arbeitsabläufen. Zunächst wird der Schacht mit Hochdruck abgestrahlt, um alte Beläge und loses Material zu entfernen. Anschließend werden die alten Klinker herausgeholt und der restliche Beton händisch abgeklopft. Dann wird eine 15 mm dicke Mörtelbeschichtung eingebracht, um eine gleichmäßige Oberfläche zu erhalten. Nachdem diese Schicht komplett durchgetrocknet ist, folgen vier Lagen Kunstharz, wobei wiederum jede Schicht in Ruhe austrocknen muss, um die Stabilität der neuen Materialien zu garantieren.
All dies geschieht bei laufendem Betrieb des Abwassersystems – ohne Einschränkungen für die Anwohnenden. Dafür werden die Pumpwerke täglich manuell an- und abgeschaltet. Der Zweckverband stimmt sich dafür eng mit der beauftragten Firma Rainer Kiel Kanalsanierung GmbH aus Berlin ab. Wie sich herausstellte, ist der Mühlenbecker Untergrund allerdings herausfordernd: Zuvor nicht absehbare Hindernisse im Boden erschweren die Arbeiten. Der Zustand der Schächte sei extrem schlecht, alles müsse per Handarbeit geleistet werden, teilt der Zweckverband mit.