Gemeinde Mühlenbecker Land

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Unsere Freunde und Helfer

Vielleicht haben Sie sich auch schon gefragt, wie sieht eigentlich der Alltag eines Polizisten aus? Wir gingen dieser Frage nach und besuchten den Revierposten in Mühlenbeck, Hauptstraße 9 . Als ordentliche Bürger nutzten wir den wöchentlichen Sprechtag am Dienstag in der Zeit von 15 bis 18 Uhr. Freundlich begrüßten uns Polizeioberkommissar Toni Luthardt, zuständig für die Ortsteile Mühlenbeck, Zühlsdorf und Summt sowie Polizeihauptmeister Karsten Volkmann, er betreut die Ortsteile Schildow und Schönfließ. Die Beamten gehören zur Revierpolizei Hennigsdorf, die insgesamt 19 Revierpolizisten hat. Während des Dienstes sind die beiden Polizisten aus Sicherheitsgründen oft gemeinsam unterwegs.

Seit 2011 verüben die beiden Beamten ihren Dienst im Mühlenbecker Land. Während unseres Gesprächstermins hatte es ein Mühlenbecker Bürger besonders eilig. Der Mann wollte ein teures, guterhaltenes Fahrrad, das er an einer abgelegenen Stelle entdeckt hatte, abgeben, weil er der Meinung war, dass dieses Vehikel von einem Langfinger bestimmt entwendet und dann achtlos stehen gelassen worden ist. Zu Beginn unserer Unterhaltung betonen die beiden Polizisten, dass ihnen die Kontaktpflege zur Bevölkerung sowie zu den gesellschaftlichen, politischen und religiösen Institutionen besonders wichtig ist. Bei allen Aktionen ist ihre Tätigkeit von einem politisch neutralen Verhalten geprägt. „Um einen unmittelbaren Kontakt zu den Bürgern zu erhalten, mit den Menschen auf Augenhöhe zu sprechen, sind wir auch oft mit dem Fahrrad unterwegs. In der Regel sind wir bei allen Bürgerfesten wie beispielsweise dem Osterfeuer präsent. Weiterhin gibt es eine außerordentlich gute Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung, vor allem mit dem Ordnungsamt, so sind gemeinsame Streifen nicht selten. Gern gesehen sind wir auch in Sachen Verkehrssicherheit in den Schulen“, berichtet Polizeioberkommissar Toni Luthardt.

Was den Dienstalltag anbetrifft, so verläuft nicht ein Tag wie der andere. In der Regel werden morgens die Arbeitscomputer nach Anzeigen angeschaut und danach die Brennpunkte für die Streifentätigkeit ausgerichtet. Die Mobilität bei der Dienstausübung gewährleistet ein moderner Fahrzeugpool der Revierpolizei Hennigsdorf. „Auf den Einsatz der Dienstwaffe verzichtet jeder Polizist gerne“, erklärt der Polizeioberkommissar. Jedoch ist es manchmal unumgänglich. Bisher wurde es für ihn nur einmal notwendig, als gegen ihn selbst eine Waffe gerichtet war. Die Situation konnte er jedoch letztlich ohne den Einsatz der Waffe klären. Meistens werden die Ordnungshüter zu Streitereien unter Nachbarn oder Ruhestörungen gerufen. Auch bei der Vollstreckung von Haftbefehlen im Auftrag der Staatsanwaltschaft sind sie tätig. Ein Schwerpunkt der Arbeit bildet die Überwachung des Verkehrsraumes. Leider nimmt trotz einer hohen Präsenz und flächendeckenden Polizeiarbeit das Land Brandenburg im Vergleich zu anderen Bundesländern bei den Verkehrstoten einen vorderen Platz ein. Verkehrsdelikte werden immer noch vergleichsweise häufig begangen. „Jeder Verkehrsteilnehmer sollte damit rechnen, bei einem Verstoß ertappt zu werden. Nur eine flächendeckende Kontrolle bewirkt Verhaltensänderungen. Oft hören wir, die Polizei steht da und blitzt, die sollten sich lieber um richtige Verbrecher kümmern. Das tun wir ohnehin, doch das eine zu tun, heißt nicht das andere zu lassen“, sagt Polizeihauptmeister Volkmann. Hinzu kommen nicht selten Strafdelikte wegen Körperverletzung.

Obwohl dieses Thema alles andere als lustig ist, gibt es manchmal merkwürdige Zwischenfälle. Beispielsweise wurden die Gesetzeshüter von einer Frau zu einem Einsatzort gerufen, weil der Ehemann sie geschlagen hatte. Blutüberströmt trafen sie das Opfer an, als aber der Missetäter abgeführt werden sollte, wurden die Beamten von der Frau mit einem Regenschirm bearbeitet. Mit einem Lächeln zeigt der Polizeioberkommissar auch auf eine „Urkunde“ an der Wand, die bekundet, dass ein 86jähriger Zühlsdorfer freiwillig seinen Führerschein abgegeben hat. Bei unserem Besuch stellen wir fest: Langweilig ist der Polizeialltag nicht, jeder Tag schafft neue Vorgänge. Ein Focus ist die Sicherung von Hab und Gut der Bürger. Durchschnittlich fünf Mal täglich steigen Kriminelle in Brandenburg in Wohnungen ein. Auch in unserer Gegend stieg im vergangenen Jahr die Zahl der Einbrüche. Hauptangriffspunkte sind Fenster und Türen auf Terrassen, von außen zugängliche Kellertüren und Eingänge von Nebengelassen. Die Polizei hat allen Grund, ernsthaft an die Wachsamkeit der Bürger zu appellieren. Jeder Einzelne kann unter Beachtung einiger Hinweise die Wahrscheinlichkeit mindern, Opfer eines Einbruchs zu werden. So sollten Wohnungs- und Haustüren grundsätzlich abgeschlossen werden. Auch bei nur kurzer Abwesenheit gilt es, sämtliche Fenster zu schließen, wobei angekippte Fenster für Einbrecher wie offene Fenster sind. Unverzüglich informiert werden sollte die Polizei, wenn der Verdacht besteht, dass unbekannte Personen oder Fahrzeuge den Wohnbereich auskundschaften. Wichtig ist auch, keine Leitern für Jedermann zugänglich stehen zu lassen. Nach Möglichkeit sollten auch Hinweise auf Abwesenheit vermieden werden, wie beispielsweise volle Briefkästen. Bei längeren Reisen sollten Verwandte, Freunde oder Nachbarn Wohnung bzw. Haus hüten. Zu empfehlen wäre auch, Nummern, Beschreibungen und Kennzeichnung von Wertsachen im Haus zu notieren, Teppiche, Kunstgegenstände und Antiquitäten gegebenenfalls zu fotografieren. Dokumente und Wertsachen sind in einem Bankschließfach sicher. Aber eines legen die Polizisten den Bürgern besonders ans Herz: „Auf keinen Fall bei Straftaten mit Straftätern vor Ort den Helden spielen, sondern sofort die Polizei unter der bekannten Notrufnummer 110 rufen. Bei einfach gelagerten Sachverhalten und allgemeinen Anfragen sollte das Polizeirevier Hennigsdorf unter Telefonnummer (03302) 803-0 oder die Polizeiinspektion Oranienburg unter der Nummer (03301) 851 -0 kontaktiert werden. Ebenso besteht die Möglichkeit, sich bei der Internetwache der Polizei Brandenburg unter www. internetwache.brandenburg. de mit Anliegen zu melden. Bei unserem Besuch auf dem Revierposten in Mühlenbeck erfuhren wir auch, dass die Möglichkeit besteht, eine sicherheitstechnische Beratung durch die Polizei vornehmen zu lassen.

Unter der Telefonnummer (03301) 209426 können Termine vereinbart werden. Ein weiterer Tipp wie man sich Ärger ersparen kann, ist in PKWs keine Handtaschen, Handys und Navigationsgeräte liegen zu lassen. Auch Fahrräder sollten stets vorschriftsmäßig angeschlossen sein. Als Fazit unseres Gesprächs erklären die Beamten abschließend: „Eine 100prozentige Sicherheit gibt es nicht. Zu verzeichnen ist, dass besonders in den Neubaugebieten im Mühlenbecker Land mit vielen Neubürgern, wo es noch keine Gemeinschaft gibt, die Zahl der Einbrüche größer ist. Aber wünschenswert wäre, wenn die Bürger überall mehr aufeinander aufpassen würden, dann hätten potentielle Einbrecher weniger Chancen. Unser Ziel ist, das Verhältnis zur Bevölkerung ständig zu verbessern und durch die Erhöhung von Ordnung und Sicherheit das subjektive Sicherheitsempfinden eines Jeden zu erhöhen“.

Erschienen in mühlenspiegel 3 / Juni 2013

Text: Doris Krohn
Foto: Reinhard Musold

Info: www.internetwache.brandenburg.de