Gemeinde Mühlenbecker Land

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Quartierskonzept Käthe Kollwitz

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Der aktuelle Stand

Die Erarbeitung des Quartierskonzeptes für den Ortskern von Mühlenbeck erfolgt in mehreren Schritten:

1. Analyse des Ist-Zustands

Das festgelegte Quartier im Ortskern von Mühlenbeck ist sehr heterogen: mit Alt- und Neubauten, wenigen großen oder vielen kleinen Bauwerken, Funktionsgebäuden, verschiedensten Eigentümerverhältnissen und so weiter. Das muss erst einmal erfasst werden.

Aktueller Stand: Die Datenerfassung wurde bis Herbst 2021 größtenteils abgeschlossen. Es fanden u.a. persönliche Besichtigungen des Quartiers & seiner größten Liegenschaften statt. Zudem wurden die Anwohnerinnen und Anwohner im Quartier angeschrieben und mit einem Fragebogen um anonyme Daten gebeten, die in das Konzept mit einfließen. Quartiersanwohner, die den Fragebogen noch nicht ausgefüllt haben, können dies gern noch nachholen. Darüber hinaus melden Sie sich gern bei Klimaschutzmanagerin Hanna Broghammer, um ihre individuelle Situation zu schildern – telefonisch, per E-Mail oder über den Rathausbriefkasten.

2. Potenzial-Analyse

Wo bestehen noch Möglichkeiten, die bisher nicht oder nicht in vollem Umfang genutzt werden?

Aktueller Stand: Hier zeichnet sich schon einiges an ungenutztem Potenzial ab – zum Beispiel wo man Photovoltaik oder Geothermie einsetzen könnte.

3. Varianten-Analyse

Die festgestellten Potenziale werden nun im Detail untersucht. Wir analysieren und vergleichen verschiedene Möglichkeiten, z.B. der Wärmeversorgung für die Gebäude im Quartier: Wo würde sich eine zentrale Versorgung per Fernwärme lohnen? Wo setzen wir besser auf dezentrale Anlagen? Wie groß sollte eine PV-Anlage auf dem Dach dimensioniert sein, damit Kosten und Nutzen ausgewogen sind? „Nutzen“ heißt hier immer: Rentiert es sich am Ende finanziell? Und rentiert es sich in der CO2-Bilanz?

Aktueller Stand: Es zeichnet sich bereits ab, dass der Strom- und Wärmesektor bei uns im Quartier
die größten Chancen bieten. Der Bereich Mobilität spielt natürlich immer mit hinein. Allerdings sind die ökonomischen und ökologischen Einsparpotenziale um ein Vielfaches höher, wenn wir die Art der Energieversorgung wechseln und Energieverbräuche in den Gebäuden des Quartiers reduzieren. Auch die Digitalisierung spielt hier eine wichtige Rolle.

Konkret steht die Idee eines Nahwärmenetzes in der Diskussion. Wird die L21/Ortsdurchfahrt Mühlenbeck wie geplant saniert, soll dieses Wärmenetz für die kommunalen Gebäude im Gebiet verlegt werden: Nahe am Rathaus könnte eine Energiezentrale Wärme aus Solarthermie (für Warmwasser) und Holzhackschnitzeln (für Heizung) erzeugen und diese über Leitungen bis in die Grundschule leiten. Auch privaten Anwohnern entlang dieser Trasse kann dann der Anschluss an diese Leitung angeboten werden. Dies würde sich für Häuser entlang der Hauptstraße bis runter zur Kirche sowie in der Birkenwerder Straße und Kornblumenstraße rentieren – vorausgesetzt das Haus ist älter als 30 Jahre und wird über normale Heizkörper beheizt.

Für alle Anwohner des Quartiers, für die das Nahwärmenetz nicht in Frage kommt, werden nun im nächsten Schritt weitere Lösungsvorschläge entwickelt. Dafür wurden im Quartier ein Fragenbogen verteilt, um passende Angebote zu entwickeln. Dies könnte zum Beispiel eine geförderte PV-Aktion sein, ein Sammelangebot für nachhaltige Hybridheizungen mit Wärmepumpe oder ähnliches – je nachdem, wie die Bedarfe sind. Das Schöne daran: Solche Sammellösungen können individuell gefördert werden, sie sind also nicht an die Grenzen des Quartiers gebunden. Damit könnten dann Anwohner der gesamten Gemeinde Mühlenbecker Land davon profitieren.

4. Anwohner- & Akteursbeteiligung

Im Quartier gibt es ja nicht nur kommunale Gebäude und Einrichtungen, sondern auch zahlreiche Privathäuser. Auch diese privaten Bürgerinnen und Bürger sollen mitgenommen werden.

Aktueller Stand: Im Mühlenspiegel informieren wir regelmäßig und ausführlich über das Konzept und über den aktuellen Stand der Planungen. Die erste Anwohner- & Akteursversammlung fand, nach mehrfacher pandemiebedingter Verschiebung, am 5. Juli 2022 statt. Eine zweite öffentliche Veranstaltung folgt dann planmäßig zum Ende dieses Jahres, wo wir die fertigen Maßnahmen und Umsetzungsmöglichkeiten präsentieren wollen. Und natürlich werden wir unsere Bürgerinnen und Bürger über diese Webseite auf dem Laufenden halten!

5. Maßnahmenkatalog

Für jede untersuchte Maßnahme wird ein „Wirtschaftlichkeits-Steckbrief“ erstellt. Mit diesem können wir den Anwohnerinnen und Anwohnern dann konkrete Lösungen anbieten. Dabei gilt bei allen Maßnahmen: Es muss sich am Ende für Kommune und Privatanlieger im Quartier ökonomisch und ökologisch rechnen! Am Ende werden alle Steckbriefe zu einem Maßnahmenkatalog gebündelt veröffentlicht.

Aktueller Stand: Die Steckbriefe werden fortlaufend erstellt, aktualisiert und in den regelmäßigen Treffen des Steuerungskreises besprochen. Planmäßig bis Herbst 2022 soll der Maßnahmenkatalog dann konkretisiert werden, um in der zweiten Anwohner- & Akteursbeteiligung vorgestellt zu werden. Für das Frühjahr 2023 sind die Fertigstellung des Konzepts und der Beschluss durch die Gemeindevertretung geplant.

Im Anschluss: Umsetzung

In den folgenden Jahren wird es darum gehen, Fördermöglichkeiten zu prüfen und die nötigen Investitionen auszuschreiben, um mit der Umsetzung der Maßnahmen schnellstmöglich zu beginnen. Die Umsetzung eines Nahwärmenetzes ist an den Ausbau der Ortsdurchfahrt/L21 gekoppelt, da die Leitungen direkt in die geöffnete L21 verlegt werden sollen – das spart Kosten.

Auch alle Privatanlieger im Quartier werden kontaktiert und ein auf sie zugeschnittenes Angebot erhalten. Das Beratungsunternehmen Tilia wird die Gemeinde bei der Umsetzung begleiten, Investoren anwerben und plant auch selbst in diese Maßnahmen zu investieren.