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Artikel vom 27.09.2024
Die NEB nimmt die ersten grünen Wasserstoffzüge Mireo Plus H in Betrieb. Sie sollen auch auf der reaktivierten Stammstrecke der Heidekrautbahn fahren.
Mit einer Sonderfahrt präsentierte die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) am Mittwoch, 25. September 2024, zwei nagelneue Wasserstoffzüge. Ab dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2024 fahren damit erstmals überhaupt wasserstoffbetriebene Schienenfahrzeuge im Linienverkehr des VBB in Brandenburg und Berlin.
Diese neuen Fahrzeuge vom Typ Mireo Plus H der Firma Siemens Mobility sind nur die ersten aus einer Bestellung von insgesamt sieben Wasserstoffzügen, welche in den kommenden Monaten ausgeliefert werden sollen. Alle sieben sind für den Einsatz auf den Strecken der Heidekrautbahn bestimmt – und werden damit in Zukunft auch auf der reaktivierten Stammstrecke durch das Mühlenbecker Land fahren!
Modern, komfortabel und leise
Die neuen Mireo Plus H Züge sind mit 134 Sitz- und 145 Stehplätzen, zwölf Fahrradstell- und zwei Rollstuhlplätzen ausgestattet. Bei einer zugelassenen Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h beschleunigen sie deutlich schneller als die konventionellen Dieseltriebwagen und können dadurch Verspätungen besser ausgleichen. Eine neuartige Wegeleitung über große Pfeile soll den Fahrgastwechsel beschleunigen.
Moderner Fahrgastkomfort mit breiten Türen, Barrierefreiheit und kostenfreies W-LAN gehören zur hier Standardausstattung. Es gibt einen Familienbereich mit Beschäftigungsmöglichkeiten für Kinder und Informationselementen für Eltern. Und: Egal ob Wasserstoff oder Batterie – die neuen Züge sind deutlich geräuschärmer auf der Schiene als die bekannten Dieseltriebwagen. Damit wird nicht nur die Luftqualität, sondern auch der Lärmpegel entlang der Schiene deutlich angenehmer, zum Vorteil der Anwohner entlang der Heidekrautbahnstrecken.
Nachhaltig und regional
Die neuen Wasserstoffzüge sind Teil des Verbundprojektes „Erste Grüne Schiene im Land Brandenburg“. Das umfasst nicht nur die neuen Fahrzeuge, sondern auch die nachhaltige und regionale Erzeugung des „grünen“ Wasserstoffes hier bei uns vor Ort:
Das geplante Wasserstoffwerk nahe Oranienburg wird ausschließlich Strom aus erneuerbarer Wind- und Sonnenenergie zur Erzeugung des Wasserstoffs nutzen. Dieser „grüne“ Wasserstoff wird dann über die neue Wasserstofftankstelle am Bahnhof Basdorf, welche ab Oktober 2024 in den Probebetrieb gehen soll, in die Züge getankt. Eine Tankfüllung reicht für circa 1.000 Kilometer Fahrstrecke. Von dem komplexen Vorgang innerhalb des Brennstoffzellen-Antriebs bleibt am Schluss lediglich etwas Wasserdampf übrig.
Zeitgleich erweitert die NEB ihre Flotte in Ostbrandenburg um 31 neue Batteriezüge. Durch Wasserstoff und Batterien soll der jährliche CO2-Ausstoß um 14,5 Millionen Kilogramm reduziert und rund 5,5 Millionen Liter Diesel eingespart werden.
Offizieller Startpunkt
Für den Druck auf den symbolischen „Startknopf“ für das „Zeitalter des emissionsfreien Bahnverkehrs auf nicht elektrifizierten Strecken in Berlin und Brandenburg“ kamen die Projektpartner am 25. September auf dem Bahnhof Basdorf zusammen. Von Seiten der Behörden waren vertreten: der Brandenburgische Staatssekretär Uwe Schüler (Infrastruktur und Landesplanung), der Barnimer Landrat Daniel Kurth und Filippo Smaldino, Botschafter für das „i2030“-Schienenprojekt und Bürgermeister im Mühlenbecker Land, da unsere Gemeinde durch die Reaktivierung der Heidekrautbahn-Stammstrecke direkt von den neuen Wasserstoffzügen profitieren wird.